Mülheim. . Das Amtsgericht bestätigte, dass die Mülheimer “Kabel-TV Service-Gesellschaft für Breitband“ am 15. Dezember Insolvenz angemeldet hat. Betroffen sind davon rund 3450 Kunden. Eine Recherche nach dem recht unauffälligen Unternehmen im Internet macht jedoch stutzig. Es bleiben viele Fragen offen.
Die Mülheimer „Kabel-TV Medien Service-Gesellschaft für Breitband“ hat Insolvenz angemeldet, dies bestätigt der vom Amtsgericht bestellte Insolvenzverwalter Axel Schwentker von der Oberhausener Kanzlei Schwentker/Bückmann. Dennoch bleiben einige Fragen offen.
Den Beschluss des Amtsgerichts datiert Schwentker auf den 15. Dezember und nennt Zahlen: Rund 3450 Kunden seien von der Insolvenz betroffen, würden „aber weiterhin nahezu uneingeschränkt mit Kabelfernsehen versorgt“. Insoweit würden sich für sie „zunächst keine merklichen Unterschiede“ ergeben. Wie lange dies jedoch so bleibt, ist unklar. „Derzeit werden die Chancen einer Nachfolgelösung geprüft und eine Lösung im Zusammenhang mit den bestehenden Vertragsbeziehungen angestrebt“, heißt es in der schriftlichen Stellungnahme des Rechtsanwalts.
Ein spezieller Fall
Thema ist die Insolvenz der Kabel-TV Medien Service-Gesellschaft auch in der Mülheimer Verbraucherzentrale – und zwar „kein unwesentliches“, wie deren Leiterin Christiane Lersch sagt. Seit Freitag suchten mindestens zehn Kunden Rat, sie kamen mit offiziellen Anschreiben des Insolvenzverwalters und teils mit Rechnungen. Kompliziert sei die Situation, da einige Kunden im Vorfeld Zahlungen eingestellt hätten und nun Mahnungen erhielten.
Andere hätten durchweg gezahlt und dennoch rückwirkende Rechnungen erhalten. Noch andere Kunden hatten bereits vor einiger Zeit gekündigt, doch diese Kündigungen seien scheinbar nie beim Unternehmen angekommen. All das mache die Lage sehr „speziell“. „Wir sind noch dabei, uns auf den neuesten Stand zu bringen“, sagt Christiane Lersch, die auch betont, dass es die Mülheimer Firma seit Jahrzehnten gebe, „völlig unauffällig.“
Doch die Recherche im Internet macht stutzig, gehört die Kabel-TV Medien Service-Gesellschaft für Breitband doch scheinbar zu „Ferdi’s Online-Kaufhaus“, einem laut Internetseite „globalen Unternehmen mit Niederlassungen in Thailand, Hongkong, Essen und Hadamar-Oberzeuzheim“ sowie mit der Firmenzentrale in Mülheim. Neben dem Kabelanbieter firmieren unter dieser Gesellschaft und unter der identischen Adresse an der Aktienstraße 62 ein Asia Discount Im- & Export, ein Internet-Gartencenter mit 50 Jahren Erfahrung, das Fitnesscenter „Sport’s Up“, ein Online-Shop für Druckerzubehör und ein Internetversand für Erotikartikel.