Mülheim. .

Popsängerin Shakira tut es, Welttorhüter a.D. Oliver Kahn macht es und die Mülheimer Sparkasse auch – sie stiften, tun Gutes für Menschen. „Ich bin überzeugt“, sagt Sparkassen-Vorstand Helge Kipping, „dass die Stiftungskultur deutlich an Bedeutung gewinnen wird.“ Kipping ist im Vorstand zuständig für die Sparkassen-Stiftung, die 1999 gegründet wurde, inzwischen über ein Stiftungsvermögen von 3,25 Millionen Euro verfügt und offensichtlich noch zu wenig in der Stadt bekannt ist.

„Wir wünschten uns durchaus mehr Anfragen“, sagt Kipping, der weiß, an wie vielen Stellen in der Stadt Geld fehlt. In diesem Jahr gab die Stiftung 122.000 Euro aus, unterstützte damit 13 verschiedene Vorhaben – ausschließlich zum Wohle der Mülheimer Bürger, betont der Vorsitzende des Kuratoriums, Johannes Gliem, und verweist auf die fünf Stiftungszwecke: Förderung der Gesundheits- und Wohlfahrtspflege, der Jugend und der Jugendhilfe, der Kultur und Bildung, des Umweltschutzes und des Sports.

„Jeder Förderverein, der die Gemeinnützigkeit besitzt, kann sich an uns wenden und Unterstützung für sein Projekt beantragen“, sagt Kipping, der eine Qualität dieser Stiftung darin sieht, dass die Antrags-Hürden bewusst niedrig gehalten worden sind.

Nachhaltigkeit ist wichtig

Mittel gab es in diesem Jahr unter anderem für die Großküche des CVJM in der Altstadt, für einen Kunstrasenplatz in Mintard, für die Einrichtung einer Geschäftsstelle und eines Jugendraumes beim VfB Speldorf, für das Projekt „Zirkus als Lernort“ an der Grundschule Krähenbüschken oder auch für die Lebenshilfe, die Hilfsmittel zur Pflege benötigte, oder für den Senioren-Club in Dümpten, der Computer für ein Internet-Café anschaffen wollte.

„Wir reagieren nach Bedarf und Bedürftigkeit, fördern manches zu 100 Prozent, manches aber auch nur mit einem Zuschuss“, sagt Gliem. Wichtig sei dem Kuratorium auch die Nachhaltigkeit der jeweiligen Projekte und dass möglichst viele davon profitierten.

Im Jahr 2012 soll die Bildung einen Schwerpunkt in der Förderung erhalten. „Sicherheit im Netz“ ist das Thema, unter dem die Stiftung für alle Mülheimer Schulen einen Wettbewerb auslobt. Kipping: „Belohnt werden sollen Maßnahmen oder Projekte, die Schüler für die Gefahren und Risiken im Internet sensibilisieren.“ Dabei könne es zum Beispiel um Abzocke im Internet gehen oder auch um Mobbing im Internet. „Ich glaube, dass diese Risiken in den nächsten Jahren noch zunehmen werden“, so Kipping.

Eine Jury entscheidet

Bis zu den Sommerferien sollen die Arbeiten eingereicht werden. Eine Jury, bestehend aus Mitgliedern des Kuratoriums und des Stiftungsvorstandes, entscheidet über die Preisvergabe. Der erste Preis ist mit 10.000 Euro, der zweite mit 7500 und der dritte mit 5000 Euro dotiert, wobei das Preisgeld für Verbesserungen der Internet-Ausstattung an der jeweiligen Schule eingesetzt werden soll.

Mit umgerechnet 792.000 Euro startete die Sparkassen-Stiftung. Sie wächst durch Zustiftungen und Spenden. Erst in den letzten Tagen ging auf dem Konto eine Zahlung von 250.000 Euro ein. Das Geld stammt aus dem 9-Millionen-Euro-Gewinn beim Verkauf der neuen Mülheimer Feuerwache durch die Projektentwicklungsgesellschaft SMW an Hannover Leasing. Die SMW hatte sich nach dem Geschäft bereit erklärt, eine Million Euro an Stiftungen zu vergeben, nannte aber keine Namen.

Die Sparkassen-Stiftung hat seit der Gründung vor zwölf Jahren 72 Projekte in Mülheim in einem Gesamtwert von knapp einer Million Euro gefördert. Die Stiftung geht trotz niedriger Zinsen davon aus, auch in den nächsten Jahren jährlich gut 100.000 Euro zur Verfügung zu stellen.