Mülheim. Gerade einmal zwei Wochen ist es her, dass eine 90-jährige Frau in ihrer eigenen Wohnung in Speldorf überfallen wurde, da trägt sich ein ähnlicher Fall in der Innenstadt zu.

Mittwochmittag, 12.40 Uhr, Leineweberstraße. Eine 72-jährige Rentnerin öffnete arglos die Tür, als es klingelt. Hatte der Mann, der eingelassen werden wollte, doch gesagt, er bringe die Post. Der unbekannte Täter hatte jedoch ganz anderes im Sinn: Er drückte die Seniorin in ihre Wohnung und drohte ihr massiv – wenn sie nicht mache, was er sage, würde ihr etwas passieren. In ihrem Schlafzimmer drückte er die Frau brutal zu Boden und durchsuchte die Wohnung nach Wertsachen. Eine geringe Menge Bargeld und auch die EC-Karte nahm er mit. Körperlich blieb die Überfallene unverletzt.

Die Polizei sucht nun einen Mann, der etwa 1,80 bis 1,90 m groß und 25 bis 30 Jahre alt sein soll und mutmaßlich kein Deutscher ist. Es gebe bisher keine Hinweise darauf, dass der Überfall etwas mit der Tat in Speldorf zu tun haben könnte, so die Polizei. Wie berichtet, war die 90-Jährige dort von einer Frau und einem Mann gefesselt und eingesperrt worden und wurde erst am Tag darauf von den Nachbarn gefunden und befreit.

Fremde nicht auf Zuruf ins Haus lassen

Die Polizei wiederholt aus aktuellem Anlass ihre Warnung, Fremde nicht auf Zuruf ins Haus zu lassen. „Drücken Sie nicht einfach die Tür auf, wenn’s klingelt, wenn Sie nicht wissen, wer das ist“, rät Tanja Hagelüken von der Polizeipressestelle. Wenn es keine Sprechanlage im Haus gibt, lieber mal, falls möglich, aus dem Fenster schauen. „Fragen Sie erst mal nach, worum es überhaupt geht.“ Gibt es einen triftigen Grund, jemanden ins Haus zu lassen? Tricktäter nutzen die Hilfsbereitschaft der älteren Mitbürger oft schamlos aus. Bei der 90-Jährigen hatte die Täterin vorgegeben, ihr Auto sei liegen geblieben, sie müsse in die Wohnung und den ADAC anrufen.