Mülheim. . Amtsleiter Wolfgang Sauerland ist an den Flughafen verliehen worden. Ob dort als Verwaltungschef bleibt, ist noch offen.

Über konkrete Personen und ihre Stellungen spricht man in der Politik nicht öffentlich. Deshalb blieb Frank Mendack, Leiter des Stadtkanzlei, bei der Beantwortung der MBI-Frage im Hauptausschuss nach dem Verbleib von Wolfgang Sauerland, dem ehemaligen Leiter des inzwischen aufgelösten Amtes 16 für Ratsangelegenheiten, zunächst einmal im Ungefähren. Auch im nicht öffentlichen Sitzungsteil sollte es dann aber auch nicht wesentlich konkreter werden, wie hinterher zu hören war.


Bei der Flughafengesellschaft , wo er den im kommenden Jahr ausscheidenden Verwaltungsleiter ablösen soll, ist der einstige Amtsleiter bereits seit mehreren Wochen tätig. Die entscheide Frage, die auch schon in einigen Gremien für Unruhe oder Irritation gesorgt hat, aber ist, auf welcher Lohnliste steht Sauerland?

Derzeit steht er nach wie vor auf der städtischen, so wie es auch angekündigt wurde. Er ist quasi nur ausgeliehen. Das Modell, dass ein Leiter nach der Auflösung seines Amtes in eine städtische Gesellschaft wechselt, ist nicht neu. Als der Abwasserbeseitigungsbetrieb privatisiert wurde, wechselte sein Chef als Geschäftsführer zu MEG. Zeitpläne und Erfordernisse schienen sich auch hier glücklich zu fügen.

Irritation in Gremien

So war eine Auflösung des Amtes 16 nur sinnvoll vor dem Rückzug der Verwaltung ins Rathaus. Für den Mittfünfziger Sauerland fehlte aber die passende Stelle innerhalb der Verwaltung. Beim Flughafen, wo die Stelle des Verwaltungsleiters zum Frühjahr frei wird, schien man fündig geworden zu sein. Im Gegensatz zur MEG-Geschäftsführung kann die Stadt aber hier nicht souverän entscheiden, da zwei weitere Gesellschafter (das Land und die Stadt Essen) zustimmen müssen. Möglicherweise gibt es auch ein beamtenrechtliches Problem.

Die Stelle werde in dem Betrieb, der keine 20 Beschäftigten hat, benötigt, heißt es. Allerdings haben sich seit einiger Zeit auch die Vorzeichen verändert: Es gibt einen Ausstiegsbeschluss, wie der zu regeln wäre, zeigt in Bälde ein Gutachten, und die Gesellschafter sind bestrebt, den Zuschussbedarf, der bei 300.000 Euro pro Jahr und Gesellschafter liegt, zu reduzieren. Was für zusätzliche Irritation sorgte: Die Stelle ist im Wirtschaftsplan nicht enthalten.

Soll Sauerlands Stelle dann etwa dauerhaft subventioniert werden? Eigentlich nicht. Sie ist in den Unterlagen noch nicht enthalten, weil die Gesellschafter zwar informiert sind, aber noch nicht zugestimmt haben. Es kann reibungslos gehen, muss aber nicht. Denn gerade beim Flughafen ist man vor keiner Überraschung gefeit, heißt es aus dem Rathaus ganz inoffiziell. Notfalls müsse für Sauerland eine neue Lösung gefunden werden.