Mülheim.
Mülheimer Familienkonzerte: Seit 2008 finden sie alljährlich an einem Herbstsonntag statt, und jedes Mal sind in der Stadthalle so gut wie alle Plätze besetzt. Am 13. November wird das Erfolgsmodell fortgeführt. Unter dem Titel „Alles Zauberei“ bestreiten die Musiker gleich drei Aufführungen hintereinander.
Das Hochschulorchester der Universität Paderborn, mit Steffen Schiel am Dirigentenpult, spielt „Der Zauberlehrling“ von Paul Dukas. Um 11, 13 und 15 Uhr, dazwischen wechselt das komplette Publikum, den Künstlern bleibt gerade Zeit für ein Butterbrot.
Man rechnet mit über 3000 Kindern
Schon in den Vorjahren gab es jeweils zwei dieser Familienkonzerte, die auf Grund- und Förderschulen zugeschnitten sind. Die Steigerung auf drei trägt der großen Nachfrage Rechnung: Allein die Hölterschule nimmt mit allen ihren Klassen teil. „Wir hatten 1150 Kartenwünsche von Seiten der Eltern“, sagt Maria Jacobs, die Rektorin.
Moderiert wird „Der Zauberlehrling“ von Dr. Ulrike Schwanse, es gibt Mitmachszenen, Kinder bringen einen Besentanz auf die Bühne, ein Zauberer tritt auf, im Foyer hängen Schülerbilder zum Thema. 1083 Zuschauer fasst der Saal, und man rechnet damit, dass am übernächsten Sonntag mehr als 3000 Kinder samt Anhang das Konzert sehen und hören werden.
„Da kommen Leute, die noch nie in der Stadthalle waren“
Damit wäre ein wichtiges Ziel erreicht: Kinder und junge Familien an klassische Klänge heranzuführen, Barrieren abzubauen. „Da kommen viele Leute, die sicher noch nie in der Stadthalle waren“, hat Cornelia Schwabe, städtische Kulturreferentin, bereits beim ersten Konzert und seither immer wieder beobachtet. „Ganze Familien nehmen teil, Großeltern und Kleinkinder sind dabei.“ Man hofft natürlich, dass das Erlebnis „nachhaltig“ wirkt, dass Eltern und Kinder nicht nur dieses einzige Mal gemeinsame Freizeit im Konzert verbringen.
Die Familienkonzerte sollen aber auch den Musikunterricht in den Grundschulen bereichern, der – so Projektleiterin Dr. Ulrike Schwanse – „zu 90 Prozent fachfremd erteilt wird“. Auch diesmal gab es wieder eine Lehrerfortbildung: Alle Mülheimer Grund- und Förderschulen wurden angeschrieben, eingeladen.
Spenden und Sponsoring sind wichtig
In vielen von ihnen ist der „Zauberlehrling“ seither fächerübergreifend im Unterricht aufgetaucht: Zur Konzertvorbereitung kann das Kennenlernen des Stückes im Musikunterricht ebenso gehören wie das Lesetraining anhand der Goethe-Ballade, der „Besentanz“ im Sport-, das Bildermalen im Kunst- oder die Zauberei im Sachunterricht. Es gibt Arbeitsmaterialien hierzu, eine CD, und zum Schluss des Konzertes (damit nicht zwischendrin geblättert wird) erhält jedes Kind ein Programmheftchen zum Nacharbeiten, mit Texten, Spielen, Rätseln.
Da die Eintrittsgelder auch bei vollem Haus nicht kostendeckend sind, brauchen die Familienkonzerte (unter der Schirmherrschaft von Dr. Hans Christoph von Rohr von der Bürgerstiftung) viele Förderer. Hierzu zählt beispielsweise der Kulturbetrieb Mülheim, der die Nutzung der Stadthalle finanziert, neben einer Reihe von Sponsoren.
Karten nur noch für den 15 Uhr-Termin
Würde man das Projekt noch erweitern, wie es die Organisatoren gerne hätten, müsste man die Veranstaltung wohl auf zwei Tage ausdehnen. „Unser Ziel ist, hundert Prozent der Grund- und Förderschulen zu erreichen“, sagt Kulturreferentin Cornelia Schwabe. Im Vorjahr waren bereits 65 Prozent von ihnen dabei, mit mehr oder weniger Personen. Fortsetzung folgt...
Von den drei Familienkonzerten am übernächsten Sonntag, 13. November, in der Stadthalle sind zwei bereits ausverkauft, und zwar die Veranstaltungen um 11 und um 15 Uhr. Allein für den Mittagstermin um 13 Uhr gibt es noch Restkarten an der Tageskasse, doch die Veranstalter versichern, „dass diesmal keiner nach Hause geschickt wird“. Die Eintrittspreise betragen für Kinder vier Euro und für Erwachsene sieben. Die Aufführung dauert etwa 60 Minuten.