Mülheim. .

Mülheim wird immer älter und seine Bewohner werden immer weniger. Genauso wie im Rest der Republik. Um rund fünf Prozent wird die Bevölkerungszahl bis 2030 zurückgehen. Und etwa jeder Dritte Mülheimer wird dann älter als 80 Jahre alt sein.

Das sagt eine neue Demografie-Studie der Bertelsmann-Stiftung. So weit, so vorhersehbar. Für Nina Frense ist diese Studie bei aller Überraschungslosigkeit allerdings eine gute Gelegenheit, auf eines einmal deutlich hinzuweisen: „Wir sollten auf keinen Fall traurigen Auges darauf blicken, dass die Bevölkerung immer älter wird“, sagt die Referentin des Sozialdezernenten Ulrich Ernst im Gespräch mit der NRZ. Vielmehr solle man sich darüber freuen, „dass wir immer älter werden können“. Aufhalten könne man diesen Trend nicht mehr. Stattdessen solle man bei dem Gedanken an eine überaltete Bevölkerung eine zweite Gruppe lieber nicht außer Acht lassen: die Jugend.

Unterstützung bis 25

Frense nennt sie eine immer dünner werdende Säule. Und wenn man die Verschlankung des gesamtgesellschaftlichen Grundgerüsts schon nicht aufhalten kann, sollte man wenigstens dafür sorgen, dass die Jugend, so überschaubar sie auch irgendwann sein mag, so gesund und qualifiziert

In Mülheim erhöht

Das Pestel-Institut stuft die Altersarmut im Jahr 2020 in Mülheim gemessen am Bundesdurchschnitt als „erhöht“ ein. Immer mehr Menschen mit „gebrochenen Erwerbsbiografien“ gingen in Rente.

Um die Stadt auf das Senioren-Wohnen vorzubereiten, müsse in den kommenden Jahren „in erheblichem Maße“ neu und umgebaut werden, so das Institut weiter. Ein Ziel, das die Stadt bekanntlich bereits ins Auge gefasst hat.

wie möglich ist. „Das beginnt bei den Familienhebammen“, sagt Frense und setzt eine Kettenreaktion in Gang, die bei Null startet und bis zum 25. Lebensjahr führt – wenn alles gut läuft. Betreuung für unter Dreijährige, Early Excellence, Bildungspartnerschaften, das Projekt Prima leben. In der Hinsicht sei man schon gut aufgestellt, sagt Nina Frense. „Auch wenn man die einzelnen Dinge noch besser miteinander verzahnen könnte.“

Das eine Problem allerdings schwächt das andere nicht ab. Für die Älteren müssten altersgerechte Wohnungen geschaffen werden, darüber hinaus müsse die Barrierefreiheit in der Stadt gewährleistet sein. Frense fällt einiges zu dem Thema ein. Zum Beispiel die elf Wohneinheiten am Fünter Weg, die man jetzt gemeinsam mit der MWB auf den Weg gebracht habe. „Die Baugenehmigung ist gerade erst bewilligt worden.“ Genauso habe man „Super-Kooperationen“ mit der SWB, die sich darum kümmere, bestehenden Wohnraum seniorengerecht umzubauen. Unter anderem am Hans-Böckler-Platz.

Mehr arme Rentner

Denn auch diese Prognose steht im Raum: Im Jahr 2020 werden mehr als 2500 Rentner in Mülheim von staatlicher Grundsicherung leben, sagt eine Studie des Pestel-Instituts in Hannover. „Das soziale Netz wird die meisten 55- bis 65-Jährigen, die heute von Hartz-IV leben, im Rentenalter auffangen müssen“, so das Institut.