Mülheim. Auch in diesem Jahr lockte der Ruhrauenlauf wieder zahlreiche Freunde des Laufsports an. Für zwei Läufer war es der krönende Abschluss einer langen Feier: Stefanie und Stefan Rudnik tanzten 12 Stunden zuvor noch auf der eigenen Hochzeit.

In Hollywoodfilmen laufen Bräute ihren Verlobten üblicherweise vor der Trauung davon. Stefanie Rudnik hat damit lieber bis nach der Hochzeit gewartet. Einen Tag nach dem Ja-Wort gingen sie und ihr frisch angetrauter Ehemann Stefan Rudnik beim 17. RWW-Ruhrauenlauf an den Start – mit Schleier, Stoppuhr und einem Laufgefolge aus acht Blumenmädchen.

Eigentlich tun ihr noch die Beine vom Tanzen weh, doch das kann echte Sportler nicht vom Laufen abhalten. „Bis 5 Uhr in der Früh haben wir gefeiert“, sagen Stefanie und Stefan Rudnik. Raus aus Brautkleid und Smoking, rein in Leggins und Turnschuhe: Um 17.30 Uhr stand das Paar aus Haltern am See bereits am Start des Ruhrauenlaufs an der Mintarder Straße. Kater? „Ach nein, als Sportler trinken wir sowieso nicht viel“, lachen die beiden und freuen sich über das erfolgreiche Rennen.

Mit Apfelschorle anstoßen

Glücklich und verschwitzt feiern sie Stefans Sieg im Ziel. Auf den dritten Platz im Hauptrennen hat er es geschafft. Stefanie sprintete gemeinsam mit ihren Blumenmädchen und einem Blumenmann im zweiten 10-Kilometer-Lauf über 50 Minuten. Die Entourage begleitete die Braut das gesamte Rennen über – in rosafarbenen Trikots und einem Haarreif aus bunten Blumen auf dem Kopf. „Wir sind jedes Jahr beim Ruhrauenlauf dabei, dieses Mal hat es eben mit dem Hochzeitsdatum gut gepasst“, erklärt Stefanie. „Und da sind wir aus Spaß angetreten. Aber ohne was gewinnen zu wollen – einfach just for fun.“

Zuhause in Haltern am See trainieren sie regelmäßig mit ihrer Laufgruppe, den „Renntieren“. Auch die sind am Ende froh, im Ziel angekommen zu sein und stoßen mit einer Apfelschorle auf das Brautpaar an. Auf der Bezirkssportanlage in Saarn fiel bereits am Samstagmittag der Startschuss. Ab 14 Uhr rannten Bambini und Schüler um die Wette, beim großen Sport- und Spielfest tobten sich die Kleinen auf einer aufblasbaren Riesen-Rutsche aus, während die Großen sich beim Walking-Rennen oder beim 5-Kilometer-Jogging-Lauf verausgabten.

Für Sportler und Zuschauer bot der Ausrichterverein TSV-Viktoria ein buntes Rahmen-Programm mit Kunstradfahren, Musik, Bier und Würstchen vom Grill. Trotz zwischenzeitlicher Regenschauer kamen tausende Sportler und Besucher auf das Gelände an der Mintarder Straße, um zu laufen und gemeinsam zu feiern.

17. RWW-Ruhrauenlauf

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Jeder Läufer hat seine Fans

Großer Andrang herrschte während der Hauptläufe am späten Nachmittag. Schließlich gehört zu jedem Sportler eine kleine Fangemeinde aus Familie und Freunden, die anfeuern und die Läufer mit Schlachtrufen anspornen. So wie Juliane Thielen, Antje Krah und Melanie Müller, die sich an der Strecke platziert haben, um von hier aus ihre Liebsten anzufeuern. Fabian Thielen und Sascha Preusse treten im A-Lauf an.

„Wir haben eine Tröte und Seifenblasen dabei, um die Jungs zu unterstützen“, sagt Juliane Thielen. Ihr Sohn Fabian läuft bereits zum zweiten Mal den Ruhrauenlauf mit. „Weil die Strecke besonders schön ist“, erklärt er. Durch die Ruhrauen geht es für die Läufer am Fluss entlang, vorbei am Wasserbahnhof, durch die Müga und wieder zurück nach Saarn. Die zehn Kilometer möchte Fabian in 45 Minuten laufen, Sascha peilt 54 Minuten an. Am Ende schaffen es die Freunde fast in Bestzeit – und sind zufrieden. „Nächstes Jahr laufen wir auf jeden Fall wieder mit.“