Mülheim. .
Sommerferien sind nicht immer ein Kinderspiel. Besonders berufstätige Eltern, deren Urlaub begrenzt ist, müssen für die schulfreie Zeit planen. Aber nicht nur bei den Ferienspielen der Stadt findet man noch freie Plätze.
Klar, die attraktivsten Angebote sind sofort ausgebucht. Fixe Mütter und Väter saßen schon vor dem Rechner, als am 27. Juni um 19 Uhr die Online-Anmeldung losging. Am Internet führt kein Weg mehr vorbei, wenn man beim städtischen Programm einsteigen möchte. Der elektronische Zugriff über http://ferienspiele.muelheim-ruhr.de hat aber auch einen entscheidenden Vorteil: Dank der „Echtzeitbuchung“ kann man gleich sehen, wo noch wie viele Plätze frei sind.
Bildungsgutscheine werden angenommen
Das Programm läuft vom 25. Juli bis zum 2. September und gliedert sich, wie gewohnt, in zwei Bereiche: Es gibt zum einen die „verlässlichen Ferienspiele“ für Sechs- bis Zwölfjährige, täglich von 8 bis 13 Uhr, ohne Mittagessen. Diese sollen über das ganze Stadtgebiet verteilt sein, bewusst auch dort, wo kein Jugendzentrum liegt.
Die Eltern zahlen einen kleinen Beitrag, und hier wirkt sich die finanzielle Zwangslage der Stadt aus, denn der Preis wurde in diesem Jahr von bislang 10 auf 15 Euro pro Woche erhöht. Familien, die von Arbeitslosengeld II/Sozialhilfe leben oder den Mülheim-Pass vorlegen, zahlen die Hälfte. „Wir haben auch schon Bildungsgutscheine entgegengenommen“, sagt Tobias Grimm, einer der zuständigen Mitarbeiter im Jugendamt. „Und wir weisen Eltern auch auf diese Möglichkeit hin.“
Freie Plätze bei den verlässlichen Spielen gibt es vor allem noch für die zweite Ferienhälfte, so etwa in der Sportanlage Amundsenweg, in St. Mariae Rosenkranz oder in der Evangelischen Kirchengemeinde Broich.
Die zweite Art von Ferienangeboten, die „Projekte“, sind von unterschiedlicher Dauer und konzentrieren sich auf bestimmte Aktivitäten: Sport, Kunst, Natur. Diesmal nimmt das Kanufahren breiten Raum ein, freie Plätze gibt es beispielsweise noch beim Kanupolo für Kinder in den letzten beiden Ferienwochen.
Sport, Kunst oder Natur
Im Gegensatz zur verlässlichen Betreuung werden mit einigen Projekten gezielt Jugendliche ab zwölf Jahren angesprochen. Sie können noch einsteigen: etwa beim American-Football-Camp (29. August bis 2. September) oder bei der Kletter-Erlebnis-Woche ab 15. August.
Zwei Jugendprojekte finden diesmal - eine Premiere - in Zusammenarbeit mit dem CBE statt: Unter dem Stichwort „Kulturbotschafter werden“ kann man sich jeweils eine Woche lang intensiv mit Graffitikunst befassen (ab 1. August) oder mit HipHop (ab 15. August). Diese Workshops sind sogar kostenlos, bei allen anderen variieren die Gebühren.
Die Ferienspiele sollen, wie man sieht, nicht nur Betreuung bieten: „Es geht auch darum, neue Sachen auszuprobieren“, meint Tobias Grimm, „andere Kinder und Jugendliche kennenzulernen.“ Eine Anmeldung kann übrigens auch bei ausgebuchten Angeboten nicht schaden. Überall werden Reservelisten geführt.
Und zu den Ferienspielen, die das Jugendamt organisiert, gibt es einige Alternativen. Nur zwei Beispiele:
Feriencamp des Mülheimer Sportbundes
Wer Spaß daran hat, sich auszutoben und neue Sportarten zu testen, ist im Feriencamp des Mülheimer Sportbundes richtig, das vom 1. bis 5. August auf der Anlage des KHTC an der Mintarder Straße stattfindet. In diesem „Allround-Trainingslager“ für Jungs und Mädchen zwischen acht und 14 Jahren finden im Wechsel Hockey, Basketball, Badminton, Alpinklettern Fußball und Drachenbootfahren statt.
Gelegentlich werden aber auch Slacklines gespannt, es gibt Discgolf und eine Grillparty zum Abschluss. Das Sportcamp läuft täglich von 10 - 15 Uhr, in der Gebühr von 90 € sind Getränke sowie das Mittagessen enthalten, Schläger und Bälle werden gestellt. Freie Plätze gibt es noch, weitere Infos und Anmeldungen unter 30850-34 oder -31.
Waldläuferschein
Wer sich lieber auf ungemähter Wiese bewegt, gehört zur Zielgruppe eines naturnahen Angebotes, das sich „Waldläuferschein“ nennt. Auf die Beine gestellt wird es vom Verein Gut Forst am Auberg e.V., der Kinder jeweils für eine Ferienwoche zum Wolfsberg an der Sechs-Seen-Platte einlädt.
Hier sollen Sechs- bis Zwölfjährige gemeinsam mit einem Förster spielerisch lernen, sich im Wald zurecht zu finden. Unter anderem wird ein Baum fachgerecht gefällt und zu Feuerholz verarbeitet
Das Waldcamp läuft täglich von 8.30 bis 14 Uhr und kostet 75 Euro. Anmeldungen und weitere Infos gibt es unter natur-am-auberg@gutforst.de oder www.Gutforst.de. Die Verpflegung passt zur Umgebung: „Mittagessen vom Stock und Grill“. Ganz sicher steht auch das Thema Waldbrand auf dem Programm.