Mülheim. .

Zur Eröffnung der Buchhandlung am Löhberg 4 im vergangenen Jahr gab’s den ersten Versuch im Dauerlesen. Ein neuer Anlauf, diesmal ins Guinnessbuch der Rekorde zu kommen, scheiterte am „Kleingedruckten“.

Michael Fehst lässt sich nicht irritieren: Mit der ersten Mülheimer Langstrecken-Leise-Lesemeisterschaft schlägt er von Freitag bis Sonntag eine neue Seite auf.

Für den Guinness-Buch-Rekordversuch wurden Sie nicht zugelassen?

Michael Fehst: Davon sind wir abgegangen, weil wir die Bedingungen so nicht erfüllen können. Das Leiselesen wird von der Zentrale in London nicht akzeptiert, weil es nicht den englischen Richtlinien entspricht. Als Kriterium wird nur laut vorlesen gebilligt. Da die Leute aber auch Spaß haben möchten, haben wir gesagt, wir machen unseren eigenen Leise-Lesewettbewerb.

Sie haben dann das Prinzip umgekehrt und den Mülheimer Wettbewerb im Leiselesen ausgerufen?

Fehst: Ja. In meinem Laden können sich Leute anmelden, welche Zeiten sie machen möchten. Und der Sessel kommt dann wieder ins Schaufenster, wo sich die Leute wieder reinsetzen und so lange lesen können, wie sie möchten. Wichtig ist, sich noch anzumelden. Sie können sich Literatur mitbringen oder im Laden etwas aussuchen und lesen einfach still vor sich hin.

Sie stellen einen Lärmpegelmesser auf, damit die Lautstärke von 60 Dezibel nicht überschritten wird?

Fehst: Ja, aber das ist ein Gag am Rande, die Aktion zu unterstreichen und um zu sagen: Es wird nicht lauter als die normale Gesprächslautstärke.

Es gibt verschärfte Regeln?

Fehst: Die Zeit für den Leserwechsel auf dem Sessel ist von zehn Sekunden auf sechs verkürzt worden. Gelesen werden darf aber so lange wie derjenige und was er möchte. Sollte er über eine Stunde lang im Sessel sitzen, kommt er in eine Verlosung. Zu gewinnen gibt’s das Guinnessbuch der Rekorde 2011. Da der Wettbewerb diesmal im Zeichen der „Sechs“ steht, habe ich sechs Exemplare zur Verlosung.

Die weiteren Kriterien?

Fehst: Es gibt noch den Lese-Läufer. Das kann einer sein, der in Begleitung eine Stunde lang durch die Stadt läuft und laut liest. Diejenigen kommen auch in eine Verlosung. Sie können bei mir für einen Monat auf 400 €-Basis arbeiten.

Wie lange wird gelesen?

Fehst: Insgesamt 60 Stunden. Das fängt am Freitag um 10.06 Uhr an und hört am Sonntag um 22.06 Uhr auf.