Mülheim. . Der traurige Verdacht hat sich bestätigt: Laut Polizei handelt es sich bei der am Leinpfad gefundenen Leiche um eine 68-jährige Mülheimerin, die vergangenes Jahr vermisst gemeldet wurde. Fremdverschulden schlossen die Beamten als Todesursache aus.
Einen Tag nach dem Leichenfund am Leinpfad in Menden ist die Identität der Toten geklärt: Es handelt sich um eine Mülheimer Seniorin, die seit dem 18. Mai vergangenen Jahres vermisst worden war. Nicht Spaziergänger, wie am Montag von der Polizei vermeldet, sondern Arbeiter, die mit dem Aufräumen im Überschwemmungsgebiet beschäftigt waren, machten am Montagmittag gegen 13.30 Uhr nahe Kocks Loch und der Straße „In der Heil“ den grausigen Fund der stark verwesten Leiche.
Handtasche der Vermissten gefunden
Zunächst hatte sich die Polizei hinsichtlich der Identität der Leiche nicht festlegen wollen, obwohl schon am Montag am Fundort Hinweise darauf gegeben waren, dass es sich um die besagte Vermisste aus der Stadtmitte handeln könnte. In Nähe des Fundortes war, so die Polizei am Dienstag, eine Handtasche samt Personalausweis der Frau gefunden worden. Eine rechtsmedizinische Untersuchung brachte schließlich die letzte, bittere Gewissheit für den Ehemann und die anderen Angehörigen der Mülheimerin.
Die damals 68-Jährige hatte am 18. Mai 2010 gegen Mittag ihre Wohnung in der Innenstadt verlassen und war seitdem nicht mehr aufgetaucht. Ein Grund für ihr Verschwinden war seinerzeit nicht erkennbar. Die Wohnung sah aus wie immer, laut Polizei war nichts über Ehe- oder sonstige Probleme bekannt, die für Lebensmüdigkeit hätten sprechen können. Auch sei die Frau „im Vollbesitz ihrer körperlichen und geistigen Fähigkeiten“, stellte die Ermittlungsbehörde seinerzeit fest.
Spürhunde im Einsatz
Zwei Tage lang suchte die Polizei im Mai in der Innenstadt nach der 68-Jährigen. Spürhunde, die den Geruch der Frau anhand ihrer Kleidungsstücke aufgenommen hatten, verfolgten eine Spur, die sich am Eingang zur U-Bahn am Löhberg verlor. Dort verkehren die Linien 102 (Oberdümpten – Uhlenhorst) und 901 (Hauptbahnhof – Duisburg-Obermarxloh). Auch mögliche Anlaufpunkte der Seniorin wurden überprüft – ohne Ergebnis. Schon Ende Mai befürchtete die Vermisstenstelle der Polizei, dass der Frau etwas zugestoßen sei.
Diese Einschätzung ist nun traurige Realität. Ein Fremdverschulden schloss die Polizei schon gestern aus. Für die Hinterbliebenen bleiben schmerzhafte Fragen nach dem Warum und dem Wie. Die Ermittlungen dauern an.