Mülheim. . Wie weit sollte man sich in die Liebe hineinstürzen? Mit dieser und anderen Fragen rund um die Liebe setzt sich das Stück “Der gute Gott von Manhattan“ auseinander. Es ist zurzeit als Inszenierung der Jungen Performer im Ringlokschuppen zu sehen.
Techtelmechtel mit Plüschtieren, Tischpuppen und echten Schauspielern im Ringlokschuppen. Und es geht nur um das eine, um die Liebe. Angesagt ist „Der gute Gott von Manhattan“. Dabei nähern sich die Jungen Performer dem Hörspieltext von Ingeborg Bachmann auf gewohnt unkonventionelle Weise.
Guter Gott und gewaltbereite Eichhörnchen
Der Besucher wird Zeuge einer skurrilen Gerichtsverhandlung. Angeklagt ist der gute Gott von Manhattan, der gemeinsam mit zwei gewaltbereiten Eichhörnchen (Stofftiere) des Mordes an einem total verknallten jungen Paar beschuldigt wird.
Mit unterschiedlichen Spielarten untersuchen Jasmina Eichwald, Jasmin Jeromin, Denis Meyer, Constanze Jeschonek und Tariq Marks das Phänomen der Liebe, die mitunter Leiden schafft. Dabei standen die Wodo-Puppenspieler dem jungen Team mit Rat und Tat zur Seite.
Liebe kann auch nerven
Vorgeschlagen hat das Stück Theaterpädagogin Anna Koch, „weil ich es selber sehr mag“, sagt die Regisseurin. Denn Liebe sei ein Thema, „das für alle sehr interessant ist“. Aber es geht auch um emotionale Auswüchse. Denn die Hauptfiguren Jan und Jennifer kennen sich noch nicht lange und verlieren vor lauter Liebe immer mehr den Boden unter den Füßen. So haben sich die jungen Performer damit auseinander gesetzt, „wie weit man sich selbst in die Liebe hineinstürzen sollte“, erläutert Anna Koch. Fragen nach der Geschlechterrolle, dem Rollenverhalten in Beziehungen und der eigenen Identität werden aufgeworfen. Dabei bringen die Darsteller eigene Texte mit ein, die aus Improvisationen entstanden sind, und es gibt wütende Szenen, die zeigen, „was sie an dem Pärchen am meisten nervt“, sagt Koch.
Jugendliche auf der Bühne
Seit 2008 gibt es die „Jungen Performer“ am Ringlokschuppen. Jugendliche ab 15 Jahren kommen in ihrer Freizeit, um mit Anna Koch und anderen Stücke zu erarbeiten, die dann öffentlich aufgeführt werden. „Play Fatzer“, der Eichbaum-Countdown und das Theaterprojekt mit Jugendlichen aus Eppinghofen zählte dazu.
Premiere: Freitag, 28. Januar, 19.30 Uhr. Karten (Vvk 10 €/erm. 5 €). Weitere Informationen: 99 31 60, www.ringlokschuppen.de.