Da haben wir sie, die Inflation. Doch keine Sorge, mit unserem Geld ist noch alles in Ordnung. Es sind die Programm-Planer des Ringlokschuppens, die innerhalb von drei Monaten mit Kabarettisten, Musikern und Comedians nur so um sich werfen.
An 19 Abenden werden im Frühjahrs-Spielplan der „Kultur.Gut“-Reihe bekannte Künstler in der Mülheimer Stadthalle auftreten.
Wenn andere Spielorte auf das Angebot zwischen Januar und April blicken, werden sie ganz sicher „Grün vor Neid“. Da passt es bestens, dass Horst Schroth mit dieser Redewendung sein Programm überschrieben hat. Der Kabarettist wird die diesjährige „Kultur.Gut“-Reihe am Samstag (22.1., 20 Uhr) eröffnen. Dabei fragt er, ob die Todsünde Neid wirklich so schlecht sein kann, wo sie doch in Deutschland stärker ausgeprägt sei als der Sexualtrieb.
Über den Spielplan verteilt werden weitere Kabarettisten Mülheim besuchen. Mit Dieter Hildebrandt (11.2.) haben sich die Veranstalter den Großmeister des Genres geangelt. Er wird das Publikum in seinem neuen Programm über die hinlänglich bekannten Unzulänglichkeiten des Politikbetriebs aufklären. Dass der 83-Jährige – obwohl er sich seit einer halben Ewigkeit mit diesem Thema befasst – nur der Überbringer der schlechten, mitunter aber auch lustigen Nachrichten ist, betont er mit dem Titel des Abends: „Ich kann doch auch nichts dafür.“
Den (vorläufigen) Schlusspunkt setzt am 15. April Thomas Freitag. „Nur das Beste“ werden die Zuschauer bis dahin in der Stadthalle erlebt haben, und unter dieses Motto ist dann auch der letzte Abend des Frühjahrsprogramms gestellt (weiter geht’s dann ab September). Seit 35 Jahren ist Freitag im Geschäft, nun wagt er ein Experiment: Er wird Texte aus seinen Programmen seit 1976 präsentieren und damit wahrscheinlich in Zweifel ziehen, dass der Mensch aus Fehlern lernt. Als begnadeter Parodist bringt Freitag prominente Gäste mit: Willy Brandt, Herbert Wehner und Helmut Kohl kommen zu Wort.
Apropos Wort – darauf beschränkt sich die Gruppe Basta (5.3.) nicht, obwohl sie auf Instrumente verzichtet. Seit zehn Jahren ersetzen die fünf mit ihren Stimmen eine komplette Band. Das wird auf der Jubiläumstour gefeiert. Neben selbstkomponierten Popsongs und Balladen werden Basta auch anderen Künstlern die Worte aus dem Mund nehmen.
Der Ruf der „Kultur.Gut“-Reihe ereilte auch die dänische Singer/Songwriterin Tina Dico (24.3.). In ihrer Heimat hat sie es längst zum Superstar gebracht. Das steht ihr in unseren Breiten noch bevor. Deshalb kann sie bei ihrem Auftritt in Mülheim aus dem Vollen schöpfen und eine Best-of-Show bieten. Doch das Publikum kommt auch in den Genuss der neuen Stücke.
Ebenfalls international, jedenfalls ein bisschen, geht es am 1. April in Mülheim zu. Dann schauen mit Murat Topal, Fatih Cevikkollu und Ozan Akhan drei türkischstämmige Comedians vorbei, die zur Völkerverständigung mehr beitragen können als die meisten Politiker. Eine Woche später ist dann ein Kollege an der Reihe, der als Türke mit einer anderen Paraderolle bekannt wurde: dem Inder Ranjid. Kaya Yanar (8.4.) widmet sich Italienern, Spaniern, Franzosen, Holländern, Engländern – und nicht zu vergessen: den Deutschen.
Die weiteren Termine: 28.1. Hennes Bender, 3.2. Carlos Núñez, 8.2. Dr. Eckart von Hirschhausen (ausverkauft), 25.2. Richard Rogler, 6.3. Afir präsentiert in Begleitung des Transorient Orchestra musikalisch-tänzerische Impressionen aus Anatolien, 12.3. Ingolf Lück, 13.3. Bastian Sick, 16.3. Volker Pispers (ausverkauft), 2.4. Paul Panzer, 3.4. Ludovico Einaudi, 9.4. Pam Ann „Flying High“, 14.4. Die Tupperparty. Spielort für alle Veranstaltungen: Stadthalle Mülheim (Theodor-Heuss-Platz 1). Karten gibt es in unseren TICKET-SHOPs: Tel. 01805 / 280 123 oder www.DerWesten.de/tickets