Mülheim. .

Bei der zehnten Auflage von "Jugend interpretiert Kunst" gewann die Klasse 10e der Realschule Broich einen Sonderpreis. Ihr Werk mit dem Titel "Jugend explodiert Kunst" ist noch bis zum 16. Januar im Museum Küppersmühle in Duisburg zu sehen.

Direkt für das Siegertreppchen reichte es zwar nicht. Dennoch haben die Schülerinnen und Schüler mit ihrer Arbeit „Jugend explodiert Kunst – die Macht der Worte“ gewonnen: Die Jury um Sammlerin Sylvia Ströher und Malerfürst Markus Lüpertz vergab am Dienstagabend in Duisburg für dieses Werk einen mit 500 Euro dotierten Sonderpreis beim Wettbewerb "Jugend interpretiert Kunst".

„Wir haben zum ersten Mal teilgenommen“

Aus 25 einzelnen Leinwänden besteht der Vulkan, den die 30 Jugendlichen gemeinsam mit ihrer Lehrerin Carla Vennemann im Kunstunterricht malerisch geschaffen haben. Reliefartig fügen sich übermalte Kleidungsstücke in das Motiv. Vor dem fertigen Werk und der nun erfolgten Prämierung stand für die Schüler/innen eine Menge Arbeit – und eine erfolgreiche Bewerbung natürlich.

„Wir haben zum ersten Mal teilgenommen“, berichtet Carla Vennemann über das Projekt, an dem die ganze Klasse mitwirkte. Nach der Zusage unternahm sie mit ihren Schützlingen Anfang September einen Rundgang durch die Küppersmühle, in der bedeutende Werke, etwa von Künstlern wie Kiefer, Baselitz, Lüpertz oder Polke präsentiert werden.

„Dort haben wir uns dann die Inspiration geholt“, erklärt Schüler Maurice Gooßens. Anschließend seien im Unterricht alle Ideen gesammelt worden. „Der Vulkanausbruch soll diesen Ideenausbruch darstellen“, fährt er fort.

Den Broicher Realschülern lag viel daran, dass sich nicht ein Einzelentwurf durchsetzt, sondern sich jeder individuell in dem Kunstwerk wiederfindet. Jedes der eingefügten Kleidungsstücke, das in den dargestellten Lavastrom eingearbeitet wurde, kann einem Schüler zugeordnet werden. Acht Wochen hatten sie im Unterricht Zeit, ihr Werk fertigzustellen. „Einige haben auch freiwillig in den Ferien daran gearbeitet“, sagt Maurice.

"Es ist ein schönes Gefühl"

„Als es fertig war, konnten wir das Werk in der Schule gar nicht aufhängen“, lacht Carla Vennemann. Ein paar Tage vor der Preisverleihung am Dienstagabend hatte sie gemeinsam mit einigen Schülern die Teile nach Duisburg transportiert. Umso mehr dürften sich die Debütanten aus Broich nun freuen, dass sie einen Jurypreis erhalten haben, der so bei „Jugend interpretiert Kunst“ im Vorhinein gar nicht eingeplant war. Noch bis zum 16. Januar ist „Jugend explodiert Kunst – die Macht der Worte“ der Klasse 10e nun im Museum Küppersmühle, im Duisburger Innenhafen neben den Arbeiten aller anderen 19 teilnehmenden Schulen zu sehen. An der Präsentation in einem echten Museum gefallen Maurice jedoch nicht nur „die schönen, weißen Wände“, sondern vor allem dies: „Es ist ein schönes Gefühl, wenn unsere Arbeit auf diese Weise gewürdigt wird.“