Mülheim. .
Der Designer Herrmann Rokitta hat Ideen entwickelt, wie die Stadt Mülheim interessanter werden kann. Angefangen bei den ausrangierten Waggons der „Geilen Meile“ bis hin zu einem Restaurant, das in einem Labyrinth versteckt ist.
Unter dem Titel „Where the fuck is Mülheim“ hat der Designer Herrmann Rokitta Hermann verschiedene Ideen vorgestellt, wie Mülheim interessanter werden kann. Rokitta selber sagte: „Fast wäre die Utopie zur Utopie geworden“ – eine Woche hatte er krank darniedergelegen und die Präsentation, die die neugierigen Zuschauer an der Schloßstraße 11 erwartete, war erst eine halbe Stunde zuvor fertig geworden. Das tat der Veranstaltung jedoch nicht im Geringsten einen Abbruch: Rokitta versetzte das zahlreich erschienene Publikum, das – entsprechend dem Überthema „Kreative Klasse“ – auf Schulbänken Platz nahm, in Erstaunen, Begeisterung und brachte es des Öfteren auch zum Schmunzeln.
Wilde Ideen waren es, die der Designer per Computer an die Wand warf und äußerst unterhaltsam erklärte, aber mit einigen Einschränkungen wären viele davon durchaus realisierbar. Rokitta geht es darum, „dass man über Mülheim spricht und sagt: Mann, ist das geil da! Und zwar nicht nur, weil man da einen tollen Arbeitsplatz hat.“
Der provozierende Titel „Where the Fuck is Mülheim“ hat einen völlig realen Hintergrund. Rokitta hatte diese Frage so auf einer Hamburger Szeneparty gestellt bekommen.
Seine Pläne stellte er unter das Motto „Wild und wirklich“. Keine der geplanten Attraktionen solle viel kosten, er wolle „Recycling-Architektur“ verwenden. Hier einige Ideen Rokittas:
Geile Meile
Mülheim verfügt über eine alte Güterbahnlinie und die soll für ein ganz besonderes Projekt genutzt werden: Quer durch die Stadt sollen hier ausrangierte ICE-Waggons, bunt besprüht von jungen Künstlern, aufgestellt werden und so einen ganzen Kilometer „an funktionierendem Raum“ schaffen. In den 30 Waggons können dann Geschäftslokale aller Art beherbergt werden: Edler Rauchersalon, Szenefriseur, vegetarisches Restaurant – oder auch „Pauls Fetisch-Bar, um ein bisschen Erotik nach Mülheim zu bringen“.
Wagon Souks
Abgeschaut von den Marokkanern, die das traditionelle Handwerk fördern, indem sie kostenlos Werkstätten zur Verfügung stellen, sollen wieder einmal Bahnwaggons auch in Mülheim altem Handwerk neuen Raum bieten: Ein Kreis aus alten Güterwaggons, aufgestellt in der Nähe des „Ruhrpotts“ (einer Disco in einem alten Binnenschiff) soll zum Bummeln, Zusehen und Kaufen von traditionell hergestellten Waren animieren. Der Raum soll Handwerkern sehr günstig zur Verfügung gestellt werden.
Kreativ-Kultur-Preis
In Form eines silbernen Ruhrverlaufs soll dieser Preis an Menschen gehen, die wirklich etwas Ungewöhnliches entwickelt haben. „Kein blöder Designpreis“ soll es werden. Als möglichen Preisträger entwarf Rokitta den Erfinder einer „Kriminalbakterie“, die zukünftig beim Ertappen von Taschendieben helfen könnte, oder die Brauer des „Mölmsch“-Bieres, die aber ihr Sortiment noch um einen kohlehaltigen Schnaps erweitern sollten. Rokitta hatte einen Prototyp bereits selbst gemischt und das Publikum „durfte“ kosten... Zumindest diesen Plan sollte man noch einmal überdenken.
Such Ess
Ein Fünf-Sterne-Restaurant auf einem großen Platz soll es bald geben. Aber nur das wäre ja zu langweilig: Wer edel essen will, muss sich das erst verdienen – ein Labyrinth aus 2,25m hohen Hecken erschwert den Weg zum Abendessen. „Auf jeden Fall spricht sich das rum – gerade wenn man nicht angekommen ist“, so der Kreative schmunzelnd. Ab 18 Uhr solle der Weg dann ausgeleuchtet werden, aber für die Spätkommer werde das Essen teurer.
All die Kritiker, die in den vergangenen Tagen auf Rokittas Veranstaltung so ungnädig reagiert hatten, waren übrigens nicht erschienen, um sich selbst ein Bild von den Ideen des Designers zu machen: Als Hermann Rokitta schließlich seine Präsentation beendete, ging ein enttäuschtes „Oooh!“ durch das Publikum.
Mülheim verfügt über eine alte Güterbahnlinie und die soll für ein ganz besonderes Projekt genutzt werden: Quer durch die Stadt sollen hier ausrangierte ICE-Waggons, bunt besprüht von jungen Künstlern, aufgestellt werden und so einen ganzen Kilometer „an funktionierendem Raum“ schaffen. In den 30 Waggons können dann Geschäftslokale aller Art beherbergt werden: Edler Rauchersalon, Szenefriseur, vegetarisches Restaurant – oder auch „Pauls Fetisch-Bar, um ein bisschen Erotik nach Mülheim zu bringen“.
Abgeschaut von den Marokkanern, die das traditionelle Handwerk fördern, indem sie kostenlos Werkstätten zur Verfügung stellen, sollen wieder einmal Bahnwaggons auch in Mülheim altem Handwerk neuen Raum bieten: Ein Kreis aus alten Güterwaggons, aufgestellt in der Nähe des „Ruhrpotts“ (einer Disco in einem alten Binnenschiff) soll zum Bummeln, Zusehen und Kaufen von traditionell hergestellten Waren animieren. Der Raum soll Handwerkern sehr günstig zur Verfügung gestellt werden.
In Form eines silbernen Ruhrverlaufs soll dieser Preis an Menschen gehen, die wirklich etwas Ungewöhnliches entwickelt haben. „Kein blöder Designpreis“ soll es werden. Als möglichen Preisträger entwarf Rokitta den Erfinder einer „Kriminalbakterie“, die zukünftig beim Ertappen von Taschendieben helfen könnte, oder die Brauer des „Mölmsch“-Bieres, die aber ihr Sortiment noch um einen kohlehaltigen Schnaps erweitern sollten. Rokitta hatte einen Prototyp bereits selbst gemischt und das Publikum „durfte“ kosten . . . Zumindest diesen Plan sollte man noch einmal überdenken.
Ein Fünf-Sterne-Restaurant auf einem großen Platz soll es bald geben. Aber nur das wäre ja zu langweilig: Wer edel essen will, muss sich das erst verdienen – ein Labyrinth aus 2,25m hohen Hecken erschwert den Weg zum Abendessen. „Auf jeden Fall spricht sich das rum – gerade wenn man nicht angekommen ist“, so der Kreative schmunzelnd. Ab 18 Uhr solle der Weg dann ausgeleuchtet werden, aber für die Spätkommer werde das Essen teurer.
All die Kritiker, die in den vergangenen Tagen auf Rokittas Veranstaltung so ungnädig reagiert hatten, waren übrigens nicht erschienen, um sich selbst ein Bild von den Ideen des Designers zu machen: Als Hermann Rokitta schließlich seine Präsentation beendete, ging ein enttäuschtes „Oooh!“ durch das Publikum.