Thyssen Krupp Presta SteerTec verlängert die Vereinbarung zur Kurzarbeit bis März 2010. Bei Vallourec & Mannesmann fällt bis Ende Oktober durchschnittlich jede dritte Schicht aus.

Im Mülheimer Rohrwerk von Vallourec & Mannesmann muss weiter kurzgearbeitet werden. Auch der Automobilzulieferer Thyssen Krupp Presta SteerTec ist – trotz leichter Hoffnungsschimmer – fortwährend auf Kurzarbeit angewiesen.

Gestern Mittag hatte Vallourec & Mannesmann (V&M) seine Belegschaft zur Betriebsversammlung geladen, über Details wurde bisher nicht viel bekannt. Allerdings bestätigte Unternehmenssprecherin Juliane Neubüser, dass man während einer Ausschusssitzung am Mittwoch die Kurzarbeit bis Ende Oktober vorausgeplant habe. Betroffen seien im Durchschnitt 32 % aller Schichten. Quer durch alle Bereiche werde kurzgearbeitet, die in der vergangenen Boomzeit üppig gefüllten Arbeitszeitkonten gäben nur noch einen kleinen Puffer her. Sprich: Immer mehr Arbeitnehmer, deren Schichten ausfallen, beziehen Kurzarbeitergeld.

Neuer Stellenbesetzungsplan?

Aus Teilnehmerkreisen der Betriebsversammlung hieß es, dass das Unternehmen an einem neuen Stellenbesetzungsplan arbeite. Ob daraus ein Personalabbau der 1350-köpfigen Mannschaft abzuleiten ist, blieb offen. Neubüser bestätigte lediglich, dass Verträge mit Leiharbeitskräften und befristet Beschäftigten nicht verlängert werden könnten. Nach WAZ-Information sollen 180 Menschen betroffen sein. Zur Perspektive sagte das Unternehmen: „Kommende Aufträge sind meist kurzfristig, so dass Zeitpunkt und Höhe der Markterholung schwer einschätzbar sind.”

Als die V&M-Geschäftsleitung gestern vor der Belegschaft das Wort ergriff, war IG-Metall-Chef Ulrich Dörr bereits zur Betriebsversammlung bei Thyssen Krupp Presta SteerTec geeilt. Dort zeichne sich „ein leichter Silberstreif am Horizont” ab. Zwar sei die Vereinbarung zur Kurzarbeit bis März 2010 verlängert worden, doch scheine das Tal der Krise durchschritten. Der Auftragseingang lege wieder zu – freilich auf niedrigem Niveau.