Mülheim. Im Berufsverkehr stauen sich die Autos auf der Mülheimer Aktienstraße nicht selten bis zur A40 zurück. Um das zu ändern, wird die Stadt aktiv.

Wer zu Stoßzeiten auf der oberen Aktienstraße unterwegs ist, wird es vermutlich schon leidvoll erfahren haben: Rollt der Berufsverkehr über die Hauptverkehrsstraße, die zu den meistbefahrenen Straßen im Stadtgebiet gehört, lässt der Stau nicht lange auf sich warten. Vor allem diejenigen Autos stauen sich, die von der A40 kommend nach links in die Freiherr-vom-Stein-Straße abbiegen wollen - und das nicht selten bis zurück zur Autobahn. Dabei werde auch der Schienenverkehr, die Linie 104, blockiert. Anwohner hatten sich bereits über die lästige Lage beschwert. Wie diese Verkehrssituation verbessert werden kann, war jetzt Thema in der Bezirksvertretung 2.

Nachdem die gesamte Ampelschaltung an der Kreuzung Aktienstraße/Freiherr-vom-Stein-Straße gesetzlichen Vorgaben angepasst und unter anderem eine Ampelanlage für Blinde und Sehbehinderte errichtet worden war, wie es in dem Antrag von CDU und Grünen in der BV2 heißt, entfiel die vorgelagerte Grünschaltung für den Linksabbieger aus Richtung Autobahn in die Freiherr-vom-Stein-Straße.

Nachdem Ampelschaltung an der Aktienstraße geändert wurde, gibt‘s noch mehr Stau

„Stattdessen schalten die Ampeln für die Aktienstraße in beiden Richtungen gleichzeitig auf Grün“, schildern die Fraktionsvertreter in ihrem Antrag, mit dem sie eine Änderung der Ampelschaltung fordern. Im Klartext: Wer links abbiegen wollte, musste dafür mühsam Lücken im fließenden Verkehr finden. Auch Anwohnende hatte sich zu Beginn des Jahres über die verschlechterten Verkehrsbedingungen beschwert.

Zu beobachten sei zudem, dass mancher Autofahrer sich Schleichwege suche, wenn die Aktienstraße verstopft sei: Der Knappenweg und der Winkhauser Talweg seien dazu beliebte Routen, „andere Autofahrer drehen hinter dem Mittelbahnsteig der Straßenbahnhaltestelle an der Kreuzung Nordstraße“.

Fließender Verkehr auf der Aktienstraße in Mülheim muss Vorrang haben

Für die Verwaltung erläuterte Roland Jansen, Leiter des Amtes für Verkehrswesen und Tiefbau, den Bezirksvertretern, dass an der Kreuzung im Rahmen des Förderantrags der Ruhrbahn zur ÖPNV-Beschleunigung eine verkehrsabhängige Ampelschaltung eingerichtet wird. „An der Umsetzung der Maßnahme wird bereits gearbeitet.“ Mit Blick auf eine Ampelanpassung zugunsten der Linksabbieger, betonte Jansen, es käme nicht infrage, den geradeaus fließenden Autoverkehr auszubremsen: „Der muss Vorlauf haben.“

Wer von der Aktienstraße nach links in die Freiherr-vom-Stein-Straße in Mülheim abbiegen will, muss Glück haben und eine entsprechende Lücke im fließenden Verkehr finden. Eine Anpassung der Ampelschaltung soll die Situation verbessern.
Wer von der Aktienstraße nach links in die Freiherr-vom-Stein-Straße in Mülheim abbiegen will, muss Glück haben und eine entsprechende Lücke im fließenden Verkehr finden. Eine Anpassung der Ampelschaltung soll die Situation verbessern. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Um die Situation an der Ecke Aktienstraße/Freiherr-vom-Stein-Straße trotzdem zu entzerren, regt Jansen an, für die Linksabbieger an der gegenüberliegenden Ampel ein gelbes Blinklicht zu installieren, das ihnen signalisiert, abbiegen zu dürfen, sofern sich im entgegenkommenden Verkehr eine Lücke bietet. Die „überflüssigen“ Grünsekunden könnten dann für flüssiges Abbiegen in die Freiherr-vom-Stein-Straße genutzt werden.

Damit könnten in etwa so viele Linksabbieger abbiegen wie in der ursprünglichen Ampelschaltung, hat die Stadt ermittelt. Kosten entstünden der Verwaltung dadurch höchstens in marginalem Rahmen, legte Jansen auf Nachfrage dar, denn die Ruhrbahn rüste die Ampelanlage ohnehin um.

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