Mülheim. Der Pegel der Mülheimer Ruhr ist nach heftigen Regenfällen stark angestiegen. Wie die Feuerwehr die Situation einschätzt, worauf es nun ankommt.
Anhaltende Regenfälle über den gesamten Dienstag sowie in der Nacht zu Mittwoch haben dafür gesorgt, dass der Pegel der Mülheimer Ruhr nochmal deutlich angestiegen ist. Hatte sich der Wert am 2. Januar noch um die Vier-Meter-Marke, und teils sogar knapp darunter bewegt, so ist er nun sprunghaft angestiegen und liegt bei 4,31 Meter (Stand: 3. Januar, 11 Uhr). Ist das Grund zur Sorge?
„Erstmal nicht“, erklärt Feuerwehrchef Sven Werner auf Nachfrage. „Der Anstieg jetzt über Nacht war zwar deutlich, wir machen uns aber noch keine Sorgen.“ Zum Höchststand über die Weihnachtstage habe der Ruhrpegel bei weitaus über fünf Metern gelegen, „5,17 Meter war da der Spitzenwert.“ Davon sei man derzeit noch weit entfernt, von einer Entwarnung aber ebenso. „Ab einem Pegel von 4,50 Metern würden wir nochmal die Maßnahmen etwas anziehen.“
Mülheimer Feuerwehr blickt zur Orientierung nach Hattingen
Derzeit, so Werner, werde sporadisch an den neuralgischen Punkten kontrolliert, das regelmäßige Abfahren sieht er aktuell nicht als notwendig an. „Für uns ist entscheidend, wie es in Hattingen aussieht. Das ist ein wichtiger Anhaltspunkt für uns, um die Lage auch perspektivisch bewerten zu können.“ In Hattingen war derweil in der Nacht zum Dienstag der Pegel erstmals seit längerer Zeit wieder unter die 4,50-Meter-Marke gesunken – doch schon am Vormittag stieg er wieder kontinuierlich an. Stand am Mittwochvormittag: 5,31 Meter. Mehr als 300 Kubikmeter Wasser rauschen pro Sekunde durchs Ruhrtal und damit auch letztlich nach Mülheim.
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„Deswegen gilt die Warnung in der Nina-App auch nach wie vor“, erklärt Sven Werner. Man gehe davon aus, dass der Pegel auch in den kommenden Tagen noch weiter ansteigen wird. „Aktuell besteht noch keine akute Gefahr. Wir möchten Sie trotzdem präventiv bitten, hochwassergefährdete Bereiche zu meiden, sich nicht dauerhaft in Kellern oder tiefergelegenen Bereichen aufzuhalten und Absperrungen zu beachten, insbesondere entlang der Ruhr“, heißt es in der offiziellen Meldung.
Mülheimer Bauhof muss abgerissene Schilder ersetzen
Und die ist offenbar aktueller denn je: Wie die Stadt mitteilt, sollen wiederholt Absperrungen und Beschilderungen, die auf ein „Verbot für Fußgänger“ hinweisen, demontiert und zum Teil in die Ruhr oder anderswo hingeworfen worden sein. Davon betroffen sei hauptsächlich das Luisental. Dort montiere Personal des Bauhofs nun neue Schilder, die eigens angefertigt werden mussten. Und auch am Ruhrdeich werde immer wieder beobachtet, dass Fußgänger und Radfahrer den gesperrten Bereich betreten und passieren.
Während ein Großteil der ausgerufenen Sperrungen auch weiterhin gilt, ist die Tiefgarage an der Stadthalle wieder freigegeben und kann genutzt werden. „Überflutete Bereiche“, so die Stadt, „werden nach einer Entwarnung begangen, anschließend gereinigt und wieder freigegeben“.
Hochwasser-Sperrungen bleiben größtenteils bestehen
Derzeit noch weiterhin gesperrt bleiben der Leinpfad, die Saarner Ruhraue sowie sämtliche Zuwege, etwa die Dohne, die Kraftwerkbrücke, der Gerbersteg und die Treppenanlage der Stadthalle auf beiden Seiten. Auch die Straßen rund um Delle/Casino, Auf dem Dudel, Luisental und Wilhelmstraße sind nicht freigegeben, ebenso der Parkplatz an der Konrad-Adenauer-Brücke, die Ruhrpromenade und der Stadthafen.
Und auch für Autofahrer gelten noch Auswirkungen: So bleibt die Heinrich-Melzer-Straße für Linksabbieger am Gesundheitsamt und die Bahnstraße auf Höhe des Treppenturms links und rechts der Eisenbahnbrücke gesperrt. Auf der Mintarder Straße gilt von der B1 kommend die ersten paar hundert Meter in beide Richtungen ein Fahrverbot, entsprechende Umleitungen über die Landsberger Straße sind ausgeschildert.
Wann die Sperrungen aufgehoben werden, ist indes noch unklar – die Warnung der Hochwasserstufe 2 könne eventuell Ende der Woche aufgehoben werden. Das zumindest hofft Feuerwehrchef Sven Werner. „Noch lässt sich das nicht versprechen, wir müssen abwarten.“
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