Mülheim. Das neue ÖPNV-Netz in Mülheim hat die Gemüter erhitzt, die Ruhrbahn besserte nach. Ab Januar gilt die neueste Fassung. Zufrieden sind nicht alle.

Mit der erneuten Anpassung des ÖPNV-Netzes sollte für die Gruppe Speldorfer und Broicher Kinder und Jugendlicher, die das Elsa-Brändström-Gymnasium in Oberhausen besuchen, ein wenig Besserung kommen. Die Direktverbindung der 122 ist mit dem neuen Fahrplan beerdigt worden. Auf Drängen einer gegründeten Elterninitiative hin besserte die Ruhrbahn nach, kündigte zuletzt den Einsatz von angepassten E-Wagen-Linien ab dem 8. Januar an. Darunter auch eine Linie, die Speldorf und Oberhausen verbinden soll – doch für Sabine Jänike ist das keine gute Veränderung: „Ein Teil der Kinder steht buchstäblich weiter im Regen!“

Während die 12-jährige Tochter der Broicherin mit der eingestampften 122 gerade mal 25 Minuten zum Oberhausener Gymnasium brauchte, sind es nun gut und gerne 75 Minuten, mit mehreren Umstiegen und Wartezeit am Hauptbahnhof. „Und das auch nur dann, wenn es keine Verspätungen gibt.“ Denn das, so Jänike, komme oft genug vor. Gerade die 901, mit der das Mädchen zum Hauptbahnhof fährt, um die Bahn nach Oberhausen zu erwischen, komme oft zu spät. „Sie nimmt immer extra schon die um 7.08 statt um 7.23.“ Und selbst ob die Straßenbahn dann überhaupt komme, sei die Frage.

Mülheimer Mutter: „Wir sind langsam echt verzweifelt“

Die neue 129 und der E-Wagen 34 mit Halt am Broicher Friedhof seien keine guten Alternativen, wegen unpassender Anschlüsse, aber auch der Entfernung von Zuhause. „Wir sind langsam echt verzweifelt“, so Sabine Jänike. So wie ihrer Familie gehe es auch einer handvoll anderer, „aber irgendwie stoßen wir auf taube Ohren bei der Ruhrbahn“.

Die erklärt auf Nachfrage, von der Stadt und Politik den Auftrag erhalten zu haben, die alte Relation zum Elsa-Brändström-Gymnasium als Direktverbindung für die Saarner Schüler in Form eines E-Wagens wieder herzustellen. „Damit“, so Ruhrbahn-Sprecherin Simone Klose „soll der Umstieg von der Linie 129 auf die 122/122 vermieden werden und auch die Fußwege von umliegenden Haltestellen, wie dem Oberhausener Hauptbahnhof.“ Andere Ziele auf dieser Relation, wie etwa die Hochschule Ruhr West, von der auch Sabine Jänikes Tochter morgens den Schulweg antritt, waren laut dem Verkehrsunternehmen nicht Bestandteile der Forderungen und Beschwerden. Somit seien sie nicht berücksichtigt worden.

Ruhrbahn will in Mülheim keine weiteren Änderungen vornehmen

„Deshalb gibt es zum 08.01.2024 den neuen E-Wagen genau in dieser Form. Weitere Anpassungen für diesen Schulstandort sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant“, bilanziert Klose. Als Alternative schlägt die Ruhrbahn im Falle der Jänikes einen Reisestart ab der Haltestelle Kriegerstraße vor. Von dort aus ergeben sich mit Umstieg am Broicher Waldweg oder wahlweise am Hauptbahnhof mehrere Reiserouten mit einer Fahrtdauer von knapp 50 Minuten. Ab der HRW bestehe die Möglichkeit, am Raffelberg in den E34 umzusteigen. „Von der Haltestelle Hochschule Ruhr West hat es auch zuvor keine Direktverbindung gegeben“, erklärt Klose.

Die Jänikes indes wollen abwarten, ob sich ab dem 8. Januar die Lage möglicherweise bessert. „Ansonsten müssen wir uns wirklich eine Alternative überlegen“, so die Mutter der Zwölfjährigen.

Mülheims neuer ÖPNV - mehr zum Thema:

>> Bleiben Sie in Mülheim auf dem Laufenden: Weitere Nachrichten aus Mülheim lesen Sie hier. +++ Sie wollen keine Nachrichten aus Mülheim verpassen? Abonnieren Sie kostenlos unseren Newsletter! +++ Haus, Wohnung, Grundstück - Alles zum Wohnen und Bauen in Mülheim +++ Gastronomie in Mülheim - Hier finden Sie unsere Extra-Seite dazu. +++ Einkaufen in Mülheim - Unsere Extra-Seite zum Handel +++ Hier geht es zum Mülheimer Freizeitkalender. Legen Sie sich doch einen Favoriten-Link an, um kein Event zu verpassen! +++ Blaulicht! Hier geht es zu weiteren Meldungen.+++Abonnieren Sie uns kostenlos bei Whatsapp!