Mülheim. Mit der Zeit sind etliche Straßen in Mülheim umbenannt worden oder aus anderen Gründen nicht mehr existent. Nun gibt es ein Stück Aufklärung.

Nomen est omen: Das gilt auch für die 1140 Mülheimer Straßen. Und weil das so ist, haben 400 von ihnen im Laufe der Zeit ihre Namen gewechselt, weil die Zeichen der Zeit sich geändert haben. Im Online-Straßenregister des hiesigen Geschichtsvereins finden sich nun zumindest die 57 Straßen Mülheims, die mit ihrem Namen verschwunden sind, weil sie der Stadt-, Verkehrs- oder Industrieplanung weichen mussten.

Wer bisher etwas über die Geschichte der Straßennamen in Mülheim erfahren wollte, musste im gleichnamigen Buch des ehemaligen Katasteramtsleiters Wolfgang Meißener nachschlagen. 1999 gab Wolfgang Meißner, der von 1971 bis 1992 das Katasteramt geleitet hat, sein Buch als Heft 71 der Zeitschrift des Mülheimer Geschichtsvereins heraus. Meißner, der die Inhalte seines Buches in einer fünfjährigen akribischen Forschungsarbeit recherchiert und dokumentiert hatte, äußerte 1999 den Wunsch, dass seine Geschichte der Mülheimer Straßennamen eines Tages fortgeschrieben werden möge.

Mülheimer Geschichtsverein erweitert seine Datenbank

Dieser Wunsch ist jetzt Wirklichkeit geworden. Die seit ihrem Start am 28. Dezember 2022 bisher 63.000 Mal aufgerufene Internetseite des Geschichtsvereins ist jetzt um die Rubrik „Historische Straßennamen“ erweitert worden. „Dafür mussten die 600.000 Worte des Meißner-Buches in eine Programmiersprache übersetzt werden, um sie elektronisch und damit internettauglich erfassen und aufrufen zu können“, erklärt der zuständige Projektleiter des Geschichtsvereins, Franz Verhaag.

Verhaag und seine vereinsinternen Mitstreiter Jürgen Schimanski, Eric Struse und Danny Gießner konnten nicht nur auf die Forschungserkenntnisse Wolfgang Meißeners, sondern auch auf die Forschungsarbeit des zwischenzeitlich an der Heinrich-Thöne-Volkshochschule aktiven Arbeitskreises Spurensuche zurückgreifen.