Mülheim. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt gab es auch in Mülheim Glatteis. An der Raffelbergbrücke offenbar so stark, dass es gleich zwei Mal krachte.
Die Warnungen vor Glatteis auf sämtlichen Kanälen dürften wohl den wenigsten Autofahrerinnen und Autofahrern entgangen sein. Über Nacht hatte sich der Schneeregen vom Abend zu einer Glatteisschicht verhärtet und überall dort, wo nachts oder morgens nicht gestreut worden war, erwartete selbst winterbereifte Autos unter Umständen eine Schlitterpartie.
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So offenbar auch auf der Raffelbergbrücke: Am Montagmorgen krachte es dort binnen 15 Minuten gleich zwei Mal. Die hinzugerufene Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG) konnte die Glatteisbahn schließlich wieder sicher befahrbar machen.
Mülheimer Entsorgungsgesellschaft rückte nach Unfällen aus
Was war passiert? Wie die Polizei auf Nachfrage erklärt, habe es einmal um Punkt 7 Uhr und das zweite Mal um 7.15 Uhr auf der Speldorfer Brücke gekracht. Beides klassische Auffahrunfälle, beim ersten wurde eine Person verletzt, beim zweiten blieben alle Beteiligten unverletzt. Für die Dauer der Aufräum- und Sicherungsarbeiten blieb die Brücke gesperrt. Zeit genug für die MEG, mit Streusalz für etwas bessere Bedingungen zu sorgen. „Die Kollegen vor Ort haben ein Streufahrzeug angefragt“, so ein Polizeisprecher. „Gegen 7.40 Uhr hat die MEG die Fahrbahn entsprechend bearbeitet.“
MEG-Sprecherin Jennifer Ebbers erklärt, dass Brücken durch ihre freie Lage den Witterungsverhältnissen stärker ausgesetzt seien als etwa eine gewöhnliche Straße in einem dicht besiedelten Bereich. „Daraufhin planen und reagieren wir auf Basis der Vorhersagen schnellstmöglich. Diese Prognosen sind richtungsweisend für unsere Einsatzplanung – auch wenn diese nicht vollumfänglich vor kurzfristigen Wetterumschwüngen schützen.“
Mülheimer Straßennetz in verschieden Prioritäten unterteilt
Grundsätzlich werde das Mülheimer Straßennetz in zwei Prioritäten für die sogenannte Winterwartung unterteilt. Während Straßen mit hoher Verkehrsbedeutung zum Bereich W1, also der vorrangigen Winterwartung angehören, gelte in W2-Straßen eine niedrigere Priorität. „W1 hat jederzeit Vorrang: Wenn der Schneefall nicht endet und die Straßen der Kategorie W1 erneut zugeschneit sind, werden sie wiederholt geräumt. Erst danach erfolgt die nachrangige Kategorie W2“, erklärt Jennifer Ebbers.
Unter W2 fallen nach Angaben der MEG 360 Streukilometer, unter W1 mit sämtlichen Haupt-, Landes- und Bundesstraßen, öffentlichen Fuß- und Haupt-Radwegen und dem städtischen Teil des Radschnellwegs Ruhr RS1 der Stadt 325 Streukilometer. Die Raffelbergbrücke falle erst seit Anfang 2023 in die Zuständigkeit der Entsorgungsgesellschaft, zuvor sei Straßen NRW mit dem Winterdienst der Brücke beauftragt gewesen. Sie gehöre zur Kategorie W1, unterliege demnach höchster Priorität. „Die Raffelbergbrücke wurde erst später gestreut, da ein Fahrzeug nicht sofort auf die Straße konnte“, räumt Ebbers ein.
In der Nacht zu Montag seien auf Mülheimer Stadtgebiet acht Fahrzeuge im Einsatz gewesen, eingesetzt wurden 20 Tonnen Streusalz und weitere 16,5 Tonnen Solen (verdünnte Mineralien).
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