Mülheim. Hochzufrieden zeigt sich Anbieter Tier mit der Nutzung seiner E-Scooter und feiert die 200.000ste Fahrt. Hier müsste Mülheim noch nachbessern.

Seit gut zweieinhalb Jahren kurven in der Stadt auch E-Scooter als zusätzliches Angebot zur Mobilität. Obwohl nicht unumstritten und auch in der Zahl der Anbieter inzwischen deutlich von fünf auf zwei reduziert, kann „Tier“ sich über mangelndes Interesse am elektrischen Tretroller nicht beklagen – im Gegenteil: Die Marke von 200.000 Fahrten ist in diesen Wochen in Mülheim überschritten worden. Und auch die Kritiker werden leiser.

„Die Zahl von 200.000 Fahrten zeigt uns, dass der E-Scooter auch in Mülheim ein beliebtes Verkehrsmittel ist“, sagt Friedrich Brors, City Development Manager bei Tier. Das sollen ebenso die weiteren Eckdaten von 20.000 Nutzern bestätigen, die seit 2021 insgesamt etwa 370.000 Kilometer in der Stadt zurückgelegt haben – „das ist mehr als neun Mal um die Welt“, zeigt sich Brors zufrieden.

Nahmobilität: Jede fünfte Fahrt geht zum Hauptbahnhof

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650 E-Scooter haben die Verleiher aktuell in der Stadt verteilt. Von Beginn an sollten sie die Lücke der letzten Meile zwischen der eigenen Haustür und dem öffentlichen Nahverkehr schließen. Diese Rechnung ist bislang jedoch nur zum Teil aufgegangen: Nur jede fünfte Fahrt geht laut Tier zum Hauptbahnhof oder führt davon weg.

Mit dem geplanten Ausbau von Mobilstationen in Mülheim allerdings kann sich die Verbindung von E-Scooter, Bus oder Leihwagen noch verbessern. Tier ist fester Partner der Ruhrbahn, die nach der Fertigstellung in Saarn bislang vier weitere Mobilstationen in der Planung hat.

An der Saarner Mobilstation ist den E-Scootern ein festes Feld zum Abstellen eingeräumt. Außerhalb von Stadtzentren aber gilt weiter das freie Abstellen, das sogenannte Freefloating-System.
An der Saarner Mobilstation ist den E-Scootern ein festes Feld zum Abstellen eingeräumt. Außerhalb von Stadtzentren aber gilt weiter das freie Abstellen, das sogenannte Freefloating-System. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Stadt profitiert von Sondernutzungsgebühren

„Wir haben in den letzten Monaten viele neue Kundinnen und Kunden gewinnen können“ - dies knüpft der Manager von Tier unter anderem an die Kooperation mit der Ruhrbahn. Um allerdings den E-Scooter in das Mülheimer Mobilitätssystem stärker einzubinden, seien weitere Abstellorte in der Innenstadt notwendig, so Brors. Zudem seien die Markierungen an verschiedenen Stellflächen der City nicht mehr zu erkennen. Hier müsste die Stadt Mülheim noch nachbessern, meint der Anbieter.

Die Stadt profitiert indes von der seit 2022 eingeführten Sondernutzungsgebühr von 20 Euro pro Exemplar, sprich 13.000 Euro jährlich. Diese soll künftig auf 30 Euro steigen. Andere Städte wie Paderborn (40) oder Düsseldorf (50 Euro) allerdings erheben deutlich höhere Gebühren. Köln ist mit bis zu 130 Euro Spitzenreiter.

Nicht nur die Gebühr, auch die festen Abstellzonen in den Stadtzentren sollen die Zahl der Scooter und das wilde Abstellen regulieren. Entsprechend gingen die Ordnungswidrigkeiten und Beschwerden in Mülheim zurück von 51 (2021) auf 16 (2022).

Mobilität in Mülheim – das sind die Debatten

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