Mülheim. Seit 2019 hat der Nikolausmarkt in Mülheim-Saarn nicht mehr stattgefunden. Jetzt gibt es an anderer Stelle eine Neuauflage in kleinerem Rahmen.
Groß war die Enttäuschung in und um Saarn, dass der beliebte Nikolausmarkt in diesem Jahr erneut nicht stattfinden wird. Doch nun wird es am 6. Dezember zwischen 15 und 22 Uhr eine Alternativveranstaltung geben. In kleinerem Rahmen und an einem anderen Ort – aber mit bekannten Gesichtern.
Ab 1. Januar wird Markus Steinebach neuer Klubwirt beim Kahlenberger HTC als Nachfolger von Andreas Kudruss, der seinerseits die Metzgerei Röhm übernimmt. Doch schon im Dezember wird der neue Pächter mit einer besonderen Aktion auf sich aufmerksam machen.
„Die Leute haben sich nicht nur gefreut, die waren begeistert“
„Ich bin selber Saarner und da geht man natürlich jedes Jahr auf den Nikolausmarkt. Es sind alle immer sehr, sehr traurig und verzweifelt, wenn der nicht stattfindet“, sagt Steinebach und fasste einen Entschluss: „Wir stecken jetzt mal nicht den Kopf in den Sand, sondern planen selbst etwas.“
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Die Resonanz war riesig. „Die Leute haben sich nicht nur gefreut, die waren begeistert“, berichtet der Organisator. Ein Imker, der aus zeitlichen Gründen passen musste, habe sogar schon für nächstes Jahr zugesagt. „Viele wollen es einfach unterstützen, wenn jemand etwas auf die Beine stellt.“
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15 bis 16 Stände hat Steinebach, der zuletzt im Vertrieb für die Stauder-Brauerei gearbeitet hat, bereits zusammen. „Wir wären zufrieden wenn wir 20 hätten, aber ich gehe davon aus, dass wir sogar ein paar mehr schaffen“, sagt der Organisator.
Aufgebaut werden soll der kleine Nikolausmarkt rund um das Klubhaus an der Mintarder Straße, sollten es doch noch deutlich mehr Anbieter werden, steht auf dem KHTC-Gelände noch eine große Wiese zur Verfügung. „Wir geben uns Mühe und werden alles festlich schmücken“, verspricht der Veranstalter.
„Dritte Halbzeit“ im Klubhaus des KHTC
„Es wird natürlich alles ein bisschen kleiner und beschaulicher“, sagt Steinebach, doch die Saarnerinnen und Saarner mussten auf bekannte Gesichter vom „großen Markt“ nicht verzichten. So ist das Kloster Saarn mit seinem Klostertropfen ebenso dabei wie der Currywurst-Mann mit seinem Knoblauchbrot. Mehrere Kindergärten seien ebenso dabei wie eine Schule, die Mülheim Shamrocks vertreten die hiesigen Sportvereine.
„Beim Nikolausmarkt sind wir ja hinterher alle immer zur dritten Halbzeit ins Brauhaus gegangen, dafür haben wir ja das Klubhaus, da gehen auch locker 150 Leute rein. Da wird dann sicher auch nochmal ein bisschen Last Christmas gespielt“, schmunzelt der Saarner.
Kein Eintritt und genügend Fluchtwege auf dem KHTC-Gelände
Mit dem Ordnungsamt ist alles abgesprochen. „Wir haben genug Fluchtwege und nehmen keinen Eintritt“, bekam Steinebach grünes Licht. Er sagt augenzwinkernd: „Wir freuen uns auf alle Saarner, die am 6. Dezember ein bisschen Langeweile haben.“
Zum Jahreswechsel geht es für Steinebach dann richtig los als KHTC-Klubwirt. Doch seine Hockey spielende Tochter hatte er immer Kontakt zum Klub. Außerdem belieferte er als Stauder-Mitarbeiter sowohl den Verein als auch seinen Vorgänger Andreas Kudruss.
Neuer Pächter: „Warum machst du es nicht einfach selbst?“
„Eigentlich hatte ich für ihn dann einen Nachpächter gesucht“, erzählt Steinebach. Irgendwann sei die Überlegung gereift: „Warum machst du es nicht einfach selbst?“
Denn: Wenngleich er zuletzt im Vertrieb tätig war, Markus Steinebach ist ein Gastronomie-Kind. „Ich habe 20 Jahre lang in der Branche gearbeitet“, sagt der Mülheimer, der auf der Schloßstraße (heute Leonardo) und in Oberhausen das Café Lux eröffnete. „Ich möchte den Restaurantcharakter ein bisschen aufleben lassen“, sagt Steinebach. Die Samstagabende sind für Specials wie Hochzeiten, Taufen oder runde Geburtstage reserviert.