Mülheim. Im April haben Gisela und Heinz Röpling bei der Postbank eine Vollmacht für ihre Töchter beantragt. Seitdem geschah nichts. Wir haken nach.
Im April beschlossen Gisela und Heinz Röpling, dass es Zeit wäre, ihren Töchtern eine Bankvollmacht auszustellen. Mit inzwischen 82 und 84 Jahren wollten sie Vorsorge treffen, falls die Alltagserledigungen einmal zu anstrengend würden. „Wir machten einen Termin bei der Postbank aus, damals noch an der alten Hauptpost, und unterschrieben eine Stunde lang jede Menge Formulare“, erinnert sich Tochter Bettina Bender-Röpling. Nach dem ausführlichen Termin sollte es vier bis sechs Wochen dauern, bis Röplings und ihre Töchter die Bestätigung der Vollmachten vorliegen würden. Doch es geschah nichts.
„Ab da ist meine Mutter immer mal wieder bei der Post vorbeigegangen, wurde aber jedes Mal vertröstet“, schildert Bettina Bender-Röpling. Dann kam die Schließung der Hauptpost und der Weg wurde für das betagte Ehepaar länger und beschwerlicher. „Dennoch war meine Mutter dreimal in der anderen Filiale, immer war es brechend voll und der Sachbearbeiter nicht zu sprechen. Einen Termin könnten wir nicht vereinbaren, hieß es. Wir haben auch auf mehrfaches Bitten keinen Rückruf bekommen“, so die Tochter. Die letzte Aussage in Mülheim sei gewesen, dass man möglicherweise alles noch mal von vorne machen müsse. „Eher kündigen wir“, konterte daraufhin Bettina Bender-Röpling.
Plötzlich geht alles ganz schnell - sagt zumindest die Post
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Fünf Monate nach dem Beantragen der Vollmacht wusste sich die Familie nicht mehr zu helfen und wendete sich an unsere Redaktion. Auf unsere Nachfrage hin, ging es dann laut Post ganz schnell. „Wir haben die gewünschten Vollmachten eingerichtet. Sie sind ab sofort wirksam. Zugleich haben wir eine Debitkarte für die Tochter bestellt. Sie wird in den kommenden Tagen per Post geliefert. Wir entschuldigen uns in aller Form bei Gisela und Heinz Röpling, dass das so lange gedauert hat“, teilte ein Sprecher der Post mit. Derzeit gebe es ein erhöhtes Aufkommen an Anfragen und Aufträgen. Unter anderem sei die Zahl der Service-Mitarbeiter erhöht worden, um die Bearbeitungszeiten wieder zu verkürzen.
Seit der Zusicherung gegenüber unserer Redaktion ist eine Woche vergangen. „Wir haben noch nichts gehört, weder per Post noch per Email“, sagt Bettina Bender-Röpling. Sie bleibt optimistisch, dass sie in den nächsten Tagen den nötigen Nachweis erhält. Ihr Kommentar: „Wenn nicht, melde ich mich wieder bei Ihnen.“