Mülheim. Vermeintliche Aktivisten stellen in einem Drohbrief Forderungen. Der Staatsschutz ermittelt. „Letzte Generation“ distanziert sich vom Schreiben.

Nachdem am Sonntagabend, 30. Juli, per E-Mail ein Drohbrief unter anderem an sämtliche Ratsfraktionen Mülheims und die Ruhrbahn ging, haben Angaben der Polizei zufolge mehrere Menschen einen Strafantrag gestellt. In dem Schreiben, das der Redaktion vorliegt, fordern der oder die Absender, die Stilllegung der Kahlenberg-Linie 104 zurückzunehmen. Ansonsten drohten sowohl der Ruhrbahn als auch der Stadt Schäden in Millionenhöhe.

Die Polizei ist von der Stadtverwaltung eingeschaltet worden, der Staatsschutz ermittelt. „Grundsätzlich wird so etwas immer erstmal sehr ernst genommen“, erklärt Polizeisprecher Matthias Werk. Derzeit werde bewertet, welche mögliche Gefahr von dem oder den Verfassern ausgeht. Dazu würden mehrere Anhaltspunkte für eine polizeiinterne Bewertung zurate gezogen.

Mülheimer „Letzte Generation“ gibt es so nicht

Das Schreiben ist von „Letzte Generation Mülheim“ unterzeichnet – laut Internetauftritt gibt es keine hiesige Gruppierung der aktivistischen Bewegung. Auf Anfrage bei der Pressestelle der „Letzten Generation“ erklärt die Gruppe ausdrücklich, das Schreiben von sich zu weisen: „Wir distanzieren uns klar von jeglichen Drohungen und möchten in dieser Hinsicht auf unseren Protestkonsens verweisen.“ Darin vermerkt sind etwa Werte wie Gewaltfreiheit.

Ordnungsdezernentin Anja Franke erklärt mit Blick auf die Inhalte der Mail: „Bedrohung und Sachbeschädigung sind kein Mittel des demokratischen Dialogs.“ Die Stadtverwaltung verfolge solch ein Verhalten und bringe es zur Anzeige.

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