Mülheim. Mit dem 49-Euro-Bahnticket können Mülheimer/innen viele attraktive Ziele ansteuern. Für Großstadt-Trips nach Berlin oder München braucht man Zeit.

München, Hamburg, Berlin, Dresden – eine Städtetour in reizvolle deutsche Großstädte kann man von Mülheim aus mit dem Deutschlandticket unternehmen. Man muss nur etwas Zeit mitbringen und das Umsteigen nicht als lästig empfinden.

Denn: Nutzen darf man mit der 49 Euro-Karte ja nur den Nahverkehr – einschließlich der Regionalexpresse und Regionalbahnen. Für München beispielsweise muss man 13 bis 16 Stunden Fahrt einplanen und drei bis acht Umstiege. Dafür spart man aber viel Geld. Denn für das reguläre Nahverkehrsticket müsste man für Hin- und Rückfahrt mindestens 140 Euro ausgeben – im ICE (fünf bis sechs Stunden unterwegs) sogar über 230 Euro.

Nach Berlin dauert es von Mülheim über sieben Stunden

Das Deutschlandticket kann man gerade jetzt – in den Sommerferien – für Ausflüge und Kurzreisen nutzen. Wann, wie schnell und wie kommt man nach Berlin, Hamburg oder Dresden? In allen elektronischen Fahrplanauskünften bei der DB und allen Verbünden oder Verkehrsunternehmen kann man sich die Verbindungen heraussuchen – man muss in der Suchmaske dafür „Nahverkehr“ anklicken statt „Schnellste Verbindung“. Wir haben es ausprobiert und Folgendes herausgefunden:

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Die Reise in die Hauptstadt Berlin kann man zu unterschiedlichen Tageszeiten antreten, man muss jedoch damit rechnen, dass man mindestens siebeneinhalb Stunden unterwegs ist und dabei wenigstens drei Mal umsteigen muss. Ein Beispiel: Start mit dem RE 6 in Mülheim um 8.21 Uhr, Umstiege in Minden, Hannover, Wolfsburg, Stendal und Rathenow. Berlin Hbf erreicht man nach 7,38 Stunden um 15.59 Uhr.

Mehrere Umstiege muss man bei einer Fahrt einkalkulieren

Fährt man über Nacht in die Hauptstadt, sind zum Teil sogar zwölf Stunden und fünf Zugwechsel einzuplanen. Normalerweise, mit dem ICE oder IC, betrüge die Fahrzeit von Mülheim nach Berlin Hbf rund vier Stunden – und man würde für Hin- und Rückfahrt wohl mindestens 150 Euro (ohne Bahncard, mit Supersparpreis) zahlen.

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Schneller kommt man nach Hamburg, allerdings sind statt 3,19 Stunden mit ICE (und S-Bahn) fünf bis zehn Stunden zu kalkulieren – inklusive zwei bis drei Umstiege. Diese finden in der Regel in Osnabrück und Bremen statt. 108 Euro kostet die Fahrt normalerweise (hin und zurück), mit dem ICE sogar ab 126 Euro.

Von Mülheim aus Städte in der Region ansteuern

In die schöne Stadt Dresden geht es mit ICE und IC in sechs bis sieben Stunden. Kostenpunkt: mindestens 175 Euro hin und zurück. Mit dem Deutschlandticket braucht man eher achteinhalb bis zehn Stunden und muss mit drei bis sechs Umstiegen rechnen: zum Beispiel in Paderborn, Kreiensen, Northeim, Nordhausen, Halle und Leipzig. Zumindest aber in Kassel-Wilhelmshöhe, Halle und Leipzig. Hin- und Rückfahrt auf dieser Nahverkehrsverbindung kosten regulär etwa 135 Euro.

Blick auf Dresden - mit dem Deutschlandticket kann man von Mülheim aus dorthin fahren.
Blick auf Dresden - mit dem Deutschlandticket kann man von Mülheim aus dorthin fahren. © Unbekannt | Ackermann

Aber, warum in die Ferne schweifen? Von Mülheim aus erreicht man mit dem Rhein-Haard-, Rhein-Weser-, Niers-Haard-, Rhein-Hellweg- und Wupper-Lippe-Express sowie mit der Rhein-Niers-Bahn auch sehenswerte Ausflugsziele in der näheren Umgebung – darunter die Städte Aachen, Köln und Wuppertal, Osnabrück, Hamm, Kassel und Paderborn, Solingen, Hattingen, Minden oder Wesel. Die Züge werden von der Bahn oder National Express (RRX) betrieben und verkehren meist mehrfach am Tag.

Fernverkehr: Einige wenige ICE und IC halten in Mülheim

Auch in die Landeshauptstadt Düsseldorf kann man natürlich fahren oder die anderen Ruhrgebietsstädte ansteuern. Die RE 1, 2, 6, 11, 42 und 49 halten – meist mehrfach am Tag – im Mülheimer Hauptbahnhof. Mit dem 49-Euro-Ticket kann man auch überall S- und U-Bahnen, Tram und Busse nutzen.

Für alle, die lieber schnell reisen möchten und höhere Preise nicht scheuen: In Mülheim kann man auch in den ICE, IC oder EC steigen. Damit gelangt man nach Oberstdorf, zum Wörthersee, nach Hamburg, Köln und Berlin sowie nach Binz auf Rügen. Für diese Fernzüge gilt das Deutschlandticket nicht.

Wie viele Kunden im VRR?

Im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ist das Deutschland-Ticket „bisher gut angenommen worden“. Verkaufsstart war im April, aktuell zählt der VRR rund 750.000 Kundinnen und Kunden, die ein Deutschlandticket haben.Rund 350.000 Deutschlandtickets wurden an bisherige Nicht-Abonnenten verkauft, darunter sind in etwa 25.000 echte ÖPNV-Neulinge.Etwa 40 Prozent der Abonnentinnen und Abonnenten nutzen das Deutschlandticket digital über die Apps des VRR und der Verkehrsunternehmen.