Mülheim. Mülheims Schülerinnen und Schüler dürfen bald mit dem Deutschlandticket fahren. Wie der Zeitplan aussieht und wie die Umstellung finanziert wird.
Seit dem 1. Mai gibt es das Deutschland-Ticket. Die bundesweit gültige Monatskarte soll nun auch auf den Bereich der Schülerinnen und Schüler ausgeweitet werden. Bereits zum neuen Schuljahr werden in Mülheim die Schulen mit dem Deutschland- und nicht mehr mit dem bisherigen Schoko-Ticket angefahren.
Das hat der Rat der Stadt am Donnerstag mehrheitlich (mit Enthaltungen der AfD-Fraktion) beschlossen. „Damit wird eine große Zahl von Mülheimer Kindern in den Genuss kommen, ihren Mobilitätsradius zu erweitern“, meinte Stadtdirektor David Lüngen.
Mülheim und das Deutschland-Ticket: Warum die Zeit drängt
Die Zeit ist knapp. Denn erst am 6. Juni hat ein Erlass der Landesregierung die Stadt Mülheim erreicht. Zuvor musste der Entwurf noch in drei Ministerien und mit kommunalen Spitzenverbänden abgestimmt werden. Schon am 20. Juni muss eine Ergänzungsvereinbarung mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und der Ruhrbahn unterzeichnet werden, damit während der Sommerferien die Einführung zum 1. August vorbereitet werden kann.
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Auf Seiten des Schulträgers sollen nach Möglichkeit keine Mehrkosten zur bisherigen Form der Finanzierung entstehen. „Da die Finanzierungsmodelle bei den einzelnen Kommunen jedoch sehr unterschiedlich ausgestaltet sind und der Erlassentwurf eine recht komplizierte Finanzierungslogik vorgibt, ist nicht auszuschließen, dass zum Beispiel bei steigenden Fallzahlen im Selbstzahlerbereich hier noch einmal nachgesteuert werden muss“, räumt die Stadt bereits ein.
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In Mülheim gibt es aktuell 3467 anspruchsberechtigte Kinder, für die die Stadt als Schulträger die Fahrtkosten übernimmt. Die bisherigen Regelungen für den Eigenanteil bleiben unverändert. Ebenso wird der vertraglich festgelegte Schulträgeranteil auch zukünftig an die Ruhrbahn abgeführt.
Warum Selbstzahlerinnen und Selbstzahler nur 29 Euro löhnen müssen
Aus diesem und dem Anteil der Freifahrtberechtigten finanziert sich das vergünstige Deutschland-Ticket für die 5312 Selbstzahlerinnen und Selbstzahler in Mülheim, so dass dieses nur 29 Euro im Monat kosten wird. Sollte hierbei zunächst eine Finanzierungslücke entstehen, werde das Land diese ausgleichen.
Für Gelächter im Rat sorgte FDP-Chef Peter Beitz, als er unterstrich, „dass eine der größten Verkehrswenden dieser Republik von einem der erfolgreichsten Minister der Republik, Volker Wissing, umgesetzt worden ist.“ Was wiederum den Grünen-Mobilitätsausschussvorsitzenden Timo Spors dazu veranlasste, zu betonen, dass die Version als Schülerticket von der Landesregierung verhandelt worden sei.