Mülheim. Ein ungeahnter Fund stört den Verkehr an der Styrumer Heidestraße länger als geplant. Die Stadt ließ die Baustelle zunächst wieder zuschütten.
Ein überraschender Fund im Erdreich hat die Bauarbeiten an der Heidestraße in Styrum ausgebremst.
An der Heidestraße haben Autofahrer derzeit nur Richtung Oberhausen freie Fahrt. In Richtung Mülheimer Innenstadt verhindert zwischen Kaiser-Wilhelm-Straße und Schwerinstraße eine Baustelle die Durchfahrt. Seit dem 12. April gilt die Einbahnstraßenregelung – und damit länger als geplant. Der Grund für die Verzögerung kam für alle Beteiligten überraschend. Die Arbeiter stießen auf alte Straßenbahnschienen, die nirgendwo verzeichnet sind.
Ein Zug nach Nirgendwo? Möglicherweise handelt es sich um Restbestände der Linie Mülheim-Oberhausen, die vor mehr als 60 Jahren eingestellt wurde. Die spannendere Frage scheint aber eine andere zu sein, nämlich: Was wird jetzt aus den Schienen? „Das wird zu klären sein“, sagt Stadtsprecher Volker Wiebels. Im Boden bleiben sollen die alten Zeitzeugen nicht. Klar ist damit aber auch, dass die Arbeiten deutlich aufwändiger werden. Denn eigentlich sollte „nur“ die Fahrbahn ausgebessert werden.
Ab Mittwoch ist die Mülheimer Straße wieder beidseitig befahrbar
Doch daraus wird erst einmal nichts: Der Straßenbaubetrieb schüttet alles wieder zu und macht die Straße vorläufig verkehrstauglich. Ab Mittwochmittag herrscht wieder freie Fahrt an der Heidestraße. Eine Erleichterung, nicht nur für die Autofahrer und Fahrgäste der Buslinie 122, sondern auch für die angrenzenden Händler, darunter Fressnapf, DM und mehrere Supermärkte. Rewe-Händler Patrick Geisler hat in einer Woche 30 Prozent Umsatz eingebüßt. „Das Problem sind nicht die Stammkunden am Vormittag, sondern die Feierabend-Kunden, die auf dem Weg nach Hause noch schnell einkaufen gehen. Die fallen gerade weg.“
Wann die Straßenbauarbeiten fortgesetzt werden und wie lang sie dann dauern, ist noch nicht bekannt. Patrick Geisler hat einen Wunsch: „Ich hoffe, dass es nicht wieder zu einer Einbahnstraßenlösung kommt. Vielleicht geht es mit einer Ampelschaltung. Dann habe ich immer noch Einbußen, aber dann sind es vielleicht nur noch zehn Prozent.“