Mülheim. In Mülheim-Styrum entsteht ein neu vernetztes Nahversorgungszentrum. Die größte Veränderung steht dem Rewe bevor: Er soll zum Rewe-Center werden.

  • An der Heidestraße in Styrum ist ein Neubau des Rewe-Marktes geplant.
  • Das Angebot des Supermarktes soll deutlich vergrößert werden.
  • Außerdem soll eine neue Parkfläche entstehen, von der alle umliegenden Läden profitieren.

Bürgerinnen und Bürger im Nordwesten Styrums sollen bei ihren Einkäufen bald ein ganz neues Erlebnis haben: Ein Nahversorgungszentrum soll durch eine große Investition deutlich an Kundenfreundlichkeit gewinnen.

Die Rede ist vom Standort an der Heidestraße. Hier soll eine Investition von Rewe „ein echtes Zentrum“ der Nahversorgung entstehen lassen, wie Rewe-Marktbetreiber Patrick Geisler verspricht. Geplant ist nicht nur ein Neubau des Rewe-Marktes, sondern auch eine gemeinsame Parkfläche mit allen Geschäften der Nahversorgung ringsum, also Aldi, dm, Fressnapf und Getränkemarkt „trinkgut“.

Rewe-Lager und andere Gebäude an Mülheims Heidestraße sind längst abgerissen

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Bislang müssen Kunden, die etwa am Drogeriemarkt vorfahren und dort einkaufen, wieder ins Auto steigen, wollen sie ihren Einkauf bei Rewe komplettieren. Das einstige Rewe-Lager stand immer im Wege; längst ist dies – wie andere Gebäude an der Baufläche – aber abgerissen und sind alle Flächen geräumt, um den Rewe-Markt an anderer Stelle neu zu bauen.

Seit August liegt eine Baugenehmigung für das Vorhaben vor, das Rewe in Eigenregie vorantreibt. Als Mieter der Immobilie wartet Marktbetreiber Patrick Geisler sehnlichst auf den Startschuss für die Bauarbeiten. Eigentlich, so sagt er, sollte der neue Markt schon 2021 stehen. Das abgerissene Lager fehlt ihm für eine bessere Vorratshaltung, aktuell etwa für Waren des Weihnachtsgeschäftes. Lücken in den Regalen seien aber nicht Konsequenz des fehlenden Lagers. Sie seien bedingt durch aktuelle Preisverhandlungen zwischen Rewe und der Lebensmittelindustrie. Da kämpfe Rewe gerade gegen „nicht gerechtfertigte Preiserhöhungen“, so der Handelsfachwirt.

Neuer Supermarkt in Mülheim-Styrum mit rund 70 Prozent mehr Fläche

Der neue Supermarkt soll an der Front zur Heidestraße entstehen und seinen Eingang hin zur neuen Parkplatzfläche haben, um die sich die anderen Nahversorger reihen. Der dann gemeinsame Parkplatz (rund 130 zusätzliche Plätze) soll von zwei Einfahrten aus erreichbar sein. Der Rewe-Markt soll deutlich geräumiger werden, laut Geisler 1700 statt 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche bieten; zusätzlich sind rund 450 Quadratmeter für den markteigenen Getränkemarkt vorgesehen.

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Geisler, der sich nach einer Ausbildung und zahlreichen Weiterbildungen bei Rewe 2020 mit dem Markt in Styrum in die Selbstständigkeit gewagt und ein Jahr später zusätzlich einen Markt in Essen-Bredeney unter seine Regie genommen hat, verspricht Kunden insbesondere mehr Komfort beim Einkaufen als in der beengten Altimmobilie. Auch in der Sortimentsbreite will der Unternehmer zulegen, von aktuell rund 17.000 auf über 20.000 Artikel aufstocken. Seit Juli dieses Jahres schon bietet der Markt einen Lieferservice.

Neu im Sortiment: Frisch zubereitetes Sushi

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Neu ins Angebot übernehmen will Geisler frisch zubereitetes Sushi von „Eat Happy“. Insbesondere im Frische- und Tiefkühlbereich soll das Sortiment wachsen. Und auch Veganer sollen im zukünftigen Markt mehr für ihren Bedarf finden. Mehr „Bio“ soll’s auch geben. Weiter wird es eine Lotto-Annahmestelle im Rewe-Markt geben, auch Postdienstleistungen und Blumen. Und Geisler plant auch fest mit dem Imbiss von „Hans Wurst“, der „einen super Job“ mache. In neuer Aufmachung soll der Imbiss fest verankert bleiben vor Ort.

Rewe-Marktbetreiber Patrick Geisler hat in seinen Märkten in Mülheim und Essen Unterstützung von seinen Eltern Heike und Dirk (im Bild) und von seinem Bruder.
Rewe-Marktbetreiber Patrick Geisler hat in seinen Märkten in Mülheim und Essen Unterstützung von seinen Eltern Heike und Dirk (im Bild) und von seinem Bruder. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Das neue Gebäude ist laut Geisler als „Green Building“ konzipiert. So soll der Leitgedanke der Nachhaltigkeit zum Tragen kommen, auch wenn allein der Kühlbetrieb des Marktes keine CO2-Neutralität ermögliche. Auf dem Dach wird mit Photovoltaik geplant, ringsum mit Begrünung. Die Außenfassade soll mit Holz verkleidet sein, eventuell auch begrünt werden. Auch anderes soll nachhaltig wirken: etwa eine mit Wärmerückgewinnung betriebene Kühlanlage oder Ladesäulen für E-Bikes und E-Autos.

Starttermin für Bauarbeiten in Mülheim-Styrum steht noch nicht fest

Wann denn die Bauarbeiten starten werden und für wann die Eröffnung des neuen Marktes zu erwarten ist, will Geisler zeitnah verkünden.