Mülheim. Das Festival Tanz NRW zeigt erstklassige Produktionen, eröffnet wird es im Ringlokschuppen Mülheim am 4. Mai von Cocoondance. Highlights folgen.

Das Festival Tanz NRW präsentiert seit neun Jahren herausragende aktuelle Produktionen der zeitgenössischen Tanzszene in Nordrhein-Westfalen. Vom 4. bis zum 14. Mai werden diesmal in neun Städten außergewöhnliche Künstlerinnen und Künstler mit internationaler Ausstrahlung ihre neuen Choreographien zeigen. Die Festivaleröffnung findet am 4. Mai im Ringlokschuppen in Mülheim statt.

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An den Start geht dann um 20 Uhr die Gruppe Cocoondance, die schon oft im Ringlokschuppen gastierte. Sie zeigt „RUNthrough III“. Serbische Folklore, Genfer Rap, Vogueing und inklusives Theater waren die Inspirationsquellen für die Produktion. Das Ensemble um die Choreografin Rafaële Giovanola hat in vier einwöchigen Residenzen zusammen mit Kud Kolo, Kamau and the Wolf, Vertreterinnen und Vertretern von The Iconic Kiki House of Juicy Couture (Schweiz) sowie dem Theater Hora ganz neue Perspektiven auf Bewegung und Körper entworfen.

Die Gruppe Cocoondance hat sich international einen Namen gemacht, sie kommt ebenfalls zum Festival nach Mülheim.
Die Gruppe Cocoondance hat sich international einen Namen gemacht, sie kommt ebenfalls zum Festival nach Mülheim. © Unbekannt | Minjolle Steps

Faszinierende Mischung verschiedener Körpersprachen

Diese münden in einem choreografischen Remix und einer faszinierenden Mischung verschiedener Bewegungskonzepte und Körpersprachen. Es entsteht eine eigene Körpersprache des achtköpfigen Ensembles und eine mitreißende Energie, die auch dank der Beats von DJ Franko Mento auf das Publikum überspringt.

Cocoondance (Bonn) haben sich in den vergangen Jahren in der internationalen Tanzszene einen exzellenten Ruf erarbeitet. Ihre Arbeiten entstehen nach eigenen Aussagen „im Spannungsfeld von Theater und theoretischer Abstraktion“. Die Company tourt auf fünf Kontinenten und wurde mehrfach ausgezeichnet. Karten: 15/8 Euro.

MIRA feiert im Mülheimer Ringlokschuppen Premiere

Eine Produktion des Kollektivs MIRA feiert am Freitag, 5. Mai, um 20 Uhr Premiere im Ringlokschuppen. Die Choreografie stammt von Julia Riera. „MIRA 11_shift“ inszeniert das Wechselspiel von Mensch und Technik im Tanz. Im Zentrum stehen Bewegungsvorschläge aus einer für und mit MIRA entwickelten Computer-Applikation.

Die Performance erforscht die Spannungsfelder persönlich/anonym, enteignen/aneignen sowie menschlich/nicht-menschlich. Die fünf Tänzerinnen und Tänzer stehen dabei den unendlichen Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz gegenüber. „Inspirierend wirkt […] die Erkenntnis, „dass so viele Informationen eingespeist werden, und wir ihrer Herkunft nicht mehr folgen können.“ Julia Riera verweist auf die Frage, was die unkontrollierbar arbeitenden Algorithmen für uns als Gesellschaft bedeuten.“ Karten: 15/8 Euro.

„Praktisch galaktisch“ richtet sich vor allem an Mülheimer Kinder

Szene aus „Praktisch galaktisch“, das im Mülheimer Ringlokschuppen gezeigt wird.
Szene aus „Praktisch galaktisch“, das im Mülheimer Ringlokschuppen gezeigt wird. © Unbekannt | Heike Kandalowski

Mit „Praktisch galaktisch“, einer Tanzperformance von Daniel Ernesto Müller, geht es am Sonntag, 7. Mai, um 16 Uhr weiter im Ringlokschuppen. Es ist ein Stück mit Text und Musik, das sich vor allem an Kinder richtet. Worum geht es? „Vor dem Tor ins Unbekannte geht es ganz schön galaktisch zu. Hier steht ein Kaugummi kauender, gelangweilter Türsteher. Er scheint zu warten. Aber worauf? Plötzlich erscheint ein Mischwesen, nicht Mensch, nicht Tier, nicht Pflanze und doch von allem etwas – irgendwie dazwischen. Es rappt zuckersüße Melodien und tanzt sich die Seele aus dem Leib. Das lustige bunte Wesen lädt in seine abenteuerlichen Welten ein. Kommst du mit? Na dann los! Es wird garantiert praktisch galaktisch!“. Karten: 15/8 Euro und 5 € Kinder.

Für das Festival waren 200 Bewerbungen für das Bühnenprogramm und außerdem mehr als 60 für das digitale Programm (für Online-Formate, die während der Pandemie geschaffen wurden) eingegangen. Über 40 Stücke wurden von einer Jury ausgewählt. Mit dabei sind etwa Mouvoir, die Cooperativa Maura Morales, Katharina Senzenberger, Renegade und viele andere. In vielen Produktionen widmen sich die Tanzschaffenden gesellschaftlich relevanten Themen. Etablierte Kompanien sind ebenso dabei wie junge Talente. Mit „Sprungbrett - Tanzrecherche NRW“ gibt es auch ein Stipendienprogramm, bei dem sich Newcomer intensiv einem Thema widmen.

Weitere Informationen zum Festival gibt es unter tanz-nrw-aktuell.de, Instagram: @festivaltanznrw und Facebook: facebook.com/tanznrw.