Mülheim. Süßigkeiten aus den USA und Asien, aber auch Altbekanntes: Auf Mülheims Wochenmarkt schlägt mit Hasan Ceyhan ein neuer Händler seine Zelte auf.
Zwischen Nüssen, Eiern und Blumen hat künftig jeden Donnerstag auch Hasan Ceyhan seinen festen Platz auf dem Mülheimer Wochenmarkt. Vor der Kodi-Filiale stellt der Kölner jede Woche Rollwagen voller Süßigkeiten auf – vieles davon zu einem bemerkenswert niedrigen Preis.
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„Wir arbeiten hier ganz viel mit Restposten“, erzählt der 42-Jährige, während er nebenbei Kundinnen und Kunden bedient. Es herrscht geschäftiges Treiben in dem überdachten Marktstand, der ein bisschen was von einem kleinen Ladenlokal hat, ist er durch Außenwände abgeschirmt und frei begehbar. An der Kassenzeile werden die Einkäufe in weiße Hemdchentragetaschen verpackt, den zu zahlenden Preis gibt es nach blitzschneller Kopfrechnung: „Fünf Euro 50, die Dame, bitte!“
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Die Waren bezieht Ceyhan über verschiedene Zwischenhändler – von Milka-Tüten, die es sonst nur im Duty-free am Flughafen gibt, über Süßwaren aus den USA ist das Sortiment groß. Manche Waren sind dem Mindesthaltbarkeitsdatum nahe, andere haben es überschritten. „Das kennzeichnen wir dann aber ganz deutlich“, so Hasan Ceyhan. „Und viele Produkte sind auch lange nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch genauso gut.“
Mülheims Wochenmarkt als erster Standort neben Köln
Klar, seine Betriebsgeheimnisse kann der gelernte Gebäudereiniger nicht offenbaren, verrät aber so viel: „Unsere Margen sind nicht besonders hoch, wir wollen gute Preise anbieten können.“ Deswegen setze der Händler auf große Mengen und Mischkalkulation. „An einem Produkt verdiene ich mehr, am anderen weniger. Es muss sich irgendwo ausgleichen.“ Die Erfahrung habe ihn einiges gelehrt, etwa: „Die Leute essen Mars gerne, mögen Snickers aber lieber.“ Ceyhan packt sich eine Tüte der Schokoriegel und wedelt damit in der Luft. Ein Beispiel für ein Produkt, das ihm nicht viel Ertrag im Einkauf bringe, aber die Leute doch anlockt. „Viele nehmen dann doch noch irgendwas anderes mit, was ihnen ins Auge sticht.“
Vater Ali Ceyhan (67) nickt, 2013 hat er den Marktstand an seinen Sohn übergeben, ist aber doch noch oft zur Unterstützung dabei. „Der Markt hier in Mülheim ist schön, nicht zu groß.“ Den ersten Donnerstag der Ceyhans in Mülheim hatte anhaltender Dauerregen getrübt, „da mussten wir in den sauren Apfel beißen, aber so langsam merke ich, dass es sich rumspricht“, sagt Hasan Ceyhan. Er wünscht sich, so der Geschäftsmann, dem Mülheimer Wochenmarkt noch lange treu zu bleiben – übrigens das erste Mal, dass er außerhalb der Kölner Heimat seine Zelte aufschlägt.