Mülheim. Durch einen Biss-Angriff wurde der Therapie-Kater Jerry am Bein verletzt. Mülheimer bewiesen viel Herz und spendeten für eine nötige Operation.

„Mit dieser Welle an Zuspruch haben wir nicht gerechnet“, sagt Ralf Schneider. Während der Geschäftsführer der „Mülheimer Kontakte“ am Telefon von den vergangenen Wochen berichtet, mauzt Kater Jerry immer wieder dazwischen – und das lautstark. „Vom Gemüt her hat Jerry sich gut erholt, jetzt muss er nur noch ganz auf die Beine kommen, wir sind in der Reha-Phase.“

Mit Gips in der Gitterbox: Keine leichte Zeit für Kater Jerry.
Mit Gips in der Gitterbox: Keine leichte Zeit für Kater Jerry. © Schneider | Mülheimer Kontakte

Zur Erinnerung: Jerry war nach einem Angriff - Bissspuren deuteten auf eine Attacke durch ein anderes Tier hin - Mitte Dezember in der Duisburger Tierklinik operiert worden. Allerdings erfolglos. Im Januar hatten die „Mülheimer Kontakte“, ein Verein für sozialpsychiatrische Hilfen, einen Spendenaufruf für den Therapie-Kater gestartet.

Mülheimer Verein sammelte Spenden für Jerry

„Das Geld kam schnell zusammen“, erinnert sich Schneider. „Rund 3000 Euro, so hoch waren die Kosten für Jerrys Behandlung auch bislang.“ Daneben gab es viele Genesungswünsche für den Vierbeiner – „alles Leute, die ihn gar nicht kennen, verrückt“.

Als Therapie-Kater lebt Jerry in einer Wohngemeinschaft für psychisch kranke Menschen, ist dort ein echter Ruhepol für die Bewohnerinnen und Bewohner. „Dass Jerry nach der OP so lange in einer Gitterbox mit seiner Halskrause und dem Gips liegen musste, fiel nicht nur ihm schwer“, so Ralf Schneider. Zwischenzeitlich musste der Kater ausquartiert werden, ist nun aber wieder zurück in seinem gewohnten Umfeld. Gips und Fixateur ist Jerry los, ganz fit aber noch nicht. „Die Muskulatur hat sich stark zurückgebildet, er benutzt das verletzte Bein aber vorsichtig mit“, so Schneider Eine Ausnahme gibt es allerdings: „Wenn’s Futter gibt, rennt er auf drei Beinen los.“

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Noch darf der Kater, der sonst ein Freigänger ist und nur zur Stippvisite Stopp in der WG macht, noch nicht draußen sein – „aber wir hoffen, dass sich die Muskulatur gut aufbaut und Jerry schnell wieder ganz gesund ist“. Die WG-Bewohner jedenfalls freuen sich, dass ihr haariger Mitbewohner zurück ist. „An dieser Stelle auch noch mal danke für die Spenden und den ganzen Zuspruch, wirklich toll“, sagt Ralf Schneider.