Mülheim. Im Frühling erwarten Camper an den Mintarder Auen wieder viel Andrang – und Motorlärm. Die Stadt Mülheim will den Lärm auf sanfte Art mindern.
Wenn mit dem Frühlingsbeginn wieder zunehmend Autos und Motorräder an der Camping-Meile am Staader Loch vorbeiknattern, befürchtet mancher besagte Camper wieder steigenden Stress. Der Grund: dröhnende Motoren. Harte Maßnahmen, den Lärm über ein Tempo 30 zu regulieren, will und kann die Stadt derzeit nicht auf der Landesstraße ergreifen. Stattdessen versucht sie es auf sanftem Wege.
„Bitte leise!“ - so freundlich könnten bald schon Schilder entlang der Mintarder Straße um Verständnis für die dort residierenden Menschen bitten. Die Broicherin Ursula Kruse-Hartmann hatte im vergangenen Juni dafür geworben, denn nicht wenige Camper seien vom Knattern und Aufheulen der Motoren gestresst. Kruse-Hartmann will den Auto- und Motorradfahrern nicht den Spaß am Fahren nehmen – „denn sie hören ja den Lärm im Auto oder unter dem Helm nicht“, sagt sie – nur vielleicht einen Tick langsamer und leiser.
Motorlärm kann subjektiv als belastend wahrgenommen werden
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Auch wenn an der Stelle durchgängig keine Lärmgrenzen überschritten würden – zumindest auf dem Papier, denn das wurde nie real gemessen – „der erzeugte Lärm wird subjektiv als belastend wahrgenommen“, wusste Sonja Knopke vom Ordnungsamt noch im vergangenen August zu berichten. Der Vorschlag der Verwaltung lautete deshalb, zunächst Schilder aus einer Landeskampagne „Ich bin Leisebiker“ aufzustellen.
Die gibt es zwar nicht mehr, so die Auskunft von Knopke auf Anfrage von Carsten Voß (Die Grünen) in der Bezirksvertretung 3. Doch die Stadt kann sich dafür bei einer Anti-Motorlärm-Kampagne des ADFC bedienen: „Bitte leise!“ Denn damit will auch der Automobilclub verhindern, dass Strecken aus Lärmgründen gesperrt werden. „Die Schilder werden erstellt“, versichert Knopke. In voraussichtlich vier Wochen sollen sie an der Mintarder Straße aufgestellt werden.