Mülheim. Einen kleinteiligen Gewerbehof brachten CDU und Grüne im Wirtschaftsausschuss ins Spiel. Warum ein solcher wohl nicht in der Innenstadt entsteht.

Durch den Ankauf des AOK-Gebäudes an der Friedrich-Ebert-Straße ist im vergangenen Jahr wieder Dynamik in die Entwicklung der Ruhrbania-Baufelder drei und vier gekommen. Aktuell existieren noch verschiedene Möglichkeiten für das Areal zwischen Ruhrquartier und Friedrich-Wilhelms-Hütte. Ein Handwerkerhof gehört aber nicht dazu.

Einen solchen hatten die Fraktionen von Grünen und CDU per Antrag im Ausschuss für Wirtschaft, Innovation und Digitalisierung ins Spielgebracht. „Beispiele aus anderen Städten zeigen, dass eine bunte Vielfalt angebotener Handwerks-Dienstleistungen an einem verkehrsgünstig gelegenen und zentralen Standort auch in der Innenstadt hilft, nicht nur Hunderte attraktiver Arbeitsplätze an diesem Gewerbestandort anzusiedeln, sondern auch für die Kundschaft ein lohnendes Besuchsziel zu schaffen“, heißt es in dem Antrag.

Planungsamtsleiter: Handwerkerhof würde Stadtbild nicht verschönern

Das schwarz-grüne Bündnis sieht überdies auch die Möglichkeit für Start-ups oder Kleinbetriebe im Handwerk, sich neue Standortperspektiven zu eröffnen.

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Wie Alexander Behring, Leiter des Stadtplanungsamtes, am Dienstag im Ausschuss erklärte, wird ein solcher Handwerkerhof an diesem Standort aktuell nicht in Erwägung gezogen. Denn dieser benötige weder eine zentrale Innenstadtlage, noch würde er das Standbild direkt am Fluss verbessern.

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Für die Baufelder drei und vier würden vielmehr intern verschiedene Szenarien durchgespielt – von Büronutzung, Freizeit und Gastronomienutzung über Wohnen bis hin zu einem Technologie- und Informationsstandort.

Für einen möglichen Handwerkerhof kann sich Bau- und Planungsdezernent Felix Blasch eher einen Standort in der Nähe einer Autobahnausfahrt vorstellen, „weil die Handwerker nicht nur in Mülheim Aufträge annehmen wollen, sondern auch regional unterwegs sind, so dass wir eher verkehrsgünstig gelegene Standorte suchen würden.“

Werden Mülheims Bahnbögen ein Thema?

Die Wirtschaftsförderung ist in dieser Hinsicht bereits in Kontakt mit Investoren und Standortentwicklern. Zudem liefen schon Gespräche mit der Kreishandwerkerschaft. Einen genauen Bedarf für einen kleinteiligen Gewerbepark zu ermitteln, ist laut Behringer aber aufgrund der dynamischen Entwicklung in den Unternehmen nur schwer möglich.

Ginge es um einen Handwerkermarkt, bei dem lediglich Produkte zum Kauf angeboten werden, käme die Innenstadt in den Augen Blaschs schon eher in Frage. Dafür brachte Schwarz-Grün auch die Bahnbögen unter dem RS1 ins Spiel. Für die 45 Quadratmeter großen Flächen müssten zunächst teure Fassaden gebaut werden. „Man müsste viel investieren, um relativ wenig Fläche bespielen zu können“, so Blasch.

Zudem sei nicht sicher, wie wasserundurchlässig das Brückenbauwerk ist. „Man müsste also auch die Räume von oben abdichten.“