Mülheim. Mülheimer, die 18 Jahre alt werden, können vom Bund einen „KulturPass“ mit einem Guthaben von 200 Euro erhalten – und so Kultur vor Ort genießen.
Die Idee kommt aus Frankreich und soll jetzt auch 18-Jährigen in Deutschland „Wege in die Kultur“ öffnen. Wer in diesem Jahr 18 Jahre alt wird, kann vom Bund einmalig einen „KulturPass“ bekommen. Es handelt sich dabei um eine App, auf der ein Guthaben von 200 Euro gespeichert ist. Mit diesem Geld können die jungen Leute lokale Kulturangebote wahrnehmen – beispielsweise ins Theater, Museum oder Kino gehen oder sich Bücher und Vinylplatten kaufen.
„Das ist eine tolle Idee, über die wir uns sehr freuen und die wir unterstützen werden“, sagt Frank Baudy, Leiter des Mülheimer Kulturbetriebes. Rund 1520 Mülheimer feiern laut Stadtverwaltung in 2023 ihren 18. Geburtstag und könnten sich die App herunterladen. In Anspruch nehmen könnten sie dann die Angebote lokaler Kulturanbieter, die sich auf der digitalen Plattform haben eintragen lassen. „Auch wir werden uns auf dieser Plattform natürlich registrieren lassen“, so Frank Baudy. Noch gebe es vom Bund allerdings keine konkreten Ausführungen zur Vorgehensweise.
Mülheimer Kultureinrichtungen sollen gestärkt werden
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Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Bundesfinanzminister Christian Lindner hatten das Projekt „KulturPass“ im November 2022 vorgestellt. Der Bund gibt dafür insgesamt rund 100 Millionen Euro, in Deutschland könnten laut Statistischem Bundesamt rund 750.000 junge Menschen davon profitieren. „Wir wollen junge Menschen für die Vielfalt der Kultur in unserem Land begeistern“, erklärte Claudia Roth. Zwei Jahre lang hätten sie wegen der Pandemie keine Live-Kultur erleben können. Ihr Guthaben können sie innerhalb der nächsten zwei Jahre Stück für Stück auf App (oder Website) einlösen.
Der „KulturPass“ soll außerdem auch die Kultureinrichtungen stärken und ihnen ermöglichen, neues Publikum für sich zu gewinnen. Denn: Corona habe die Kulturbranche hart getroffen, noch immer kämpfe sie „mit Publikumsschwund“. Die Registrierung auf der „KulturPass“-App ist daher ausdrücklich beschränkt auf Kulturanbieter vor Ort. Online-Versandhändler oder große Verkaufsplattformen sind ausdrücklich ausgeschlossen.
Projekt „KulturPass“ soll im zweiten Quartal 2023 starten
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Das „KulturPass“-Projekt soll im zweiten Quartal 2023 starten, das Portal schon vorher für Anbieter geöffnet werden. Über welche Kanäle die jungen Leute über das Angebot informiert werden sollen, ist noch unklar. Wird jeder 18-Jährige angeschrieben? Wird über die Schulen Werbung gemacht? „Wir würden uns auch einbringen und Informationen weitergeben“, sagt Frank Baudy vom Kulturbetrieb. Die Aktion ist ein Pilotprojekt. „Bei erfolgreichem Verlauf kann das Programm in einem zweiten Schritt für Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren geöffnet werden“, heißt es in der Mitteilung der Bundesregierung.
Informationen gibt es auf bundesregierung.de.