Mülheim. Türkische und orientalische Lebensmittel liefern lassen: Das Mülheimer Start-up „Babafresh“ macht’s möglich. Für die Zukunft gibt es große Pläne.

Fünf Jahre – „Sind wir damit überhaupt noch ein Start-up?“, fragt Gründer Orhan Esgin im Telefongespräch mit uns und beantwortet sich die Frage selbst. „Naja, ich denke wir sind gerade im Übergang“, meint der Wirtschaftswissenschaftler, der vor eben fünf Jahren den Schritt ins Gründertum wagte und mit „Babafresh“ die digitalgetriebene Infrastruktur für den Vertrieb von „Ethno-Lebensmitteln“ aufbaute.

Die Idee kam dem Mülheimer während seines Studiums an der Ruhr-Uni Bochum. Mittlerweile ist aus „Babafresh“ ein Unternehmen gewachsen, das in über 60 Städten den Vertrieb von türkischen und orientalischen Lebensmitteln anbietet. „Nicht nur“, weist Orhan Esgin auf die breite Angebotspalette hin. Je nach Kooperationspartner seien auch asiatische oder osteuropäische Waren im Angebot.

Mülheimer Unternehmer setzt auf reibungslosen Ablauf

Unter Eingabe der Postleitzahl erfahren Kundinnen und Kunden im Online-Shop, was sie sich an „Ethno-Lebensmitteln“ nach Hause liefern lassen können. In der „Geburtsstadt“ Mülheim sind immerhin zwei Läden vertreten, der „Inci“-Supermarkt in der Stadtmitte sowie der „Mali“-Markt an der Duisburger Straße. „Die Lieferung übernehmen die Läden selbst“, erklärt Esgin. „Wir stellen die Infrastruktur, stellen quasi die Verbindung zwischen Kunden und Laden her.“

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Und das scheint gut zu funktionieren, zumindest zieht Orhan Esgin nach den fünf Jahren ein überwiegend positives Fazit. „Es gab Hochs und Tiefs, aber wir haben unseren Fokus nicht verloren“, bilanziert der noch 35-Jährige. Ebenso wie „Babafresh“ feiert auch er diese Woche Geburtstag. An seiner Seite hat der Mülheimer im Gründerteam zwei weitere Kollegen. „Hürden lassen sich nur im Team meistern.“ Und davon gibt es im zuweilen schwierigen Start-up-Geschäft doch einige.

„Babafresh“ aus Mülheim: Bald soll es eine App geben

„Eine Webseite schläft nie, da gibt es immer etwas zu tun“, erklärt der Unternehmer, der im Alltag von seinen türkischen Wurzeln profitiert. Esgin kümmert sich um den Vertrieb, baut den Kontakt zu Kooperationspartnern auf, ist ihr erster Ansprechpartner, wenn es mal etwas abzuklären gibt. „Ich bin viel unterwegs, besuche unsere Partner auch vor Ort.“

Für die Zukunft hat „Babafresh“ große Pläne: Schon bald soll es eine App geben. „Wir wollen das Einkaufserlebnis noch einfacher machen“, so Orhan Esgin. Mit nur wenigen Klicks ließen sich vergangene Einkäufe aufrufen, eine wichtige Funktion, „denn die meisten Menschen holen sich viele Lebensmittel immer wieder, aus Gewohnheit“. Aktionen und Rabatte sollen den Einkauf bei „Babafresh“ noch weiter aufwerten. Und ein besonderes Highlight: „Wir wollen Rezepte in der App anbieten. Türkische und orientalische Küche.“ Wer etwas nachkochen will, kann sich die passenden Lebensmittel gleich liefern lassen.

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„Damit schaffen wir eine Ergänzung zum stationären Handel, wir wollen niemandem das Tagesgeschäft strittig machen“, ist Orhan Esgin wichtig zu betonen. Denn am Ende, gesteht er ein, „ist bestellen zwar praktisch und spart Zeit, aber vor Ort einkaufen ist immer auch ein Erlebnis.“