Weiter geht es mit unserem Weihnachtsrätsel. Heute schreibt Nina Denk (18) für uns. Ob sie uns verrät, was es mit der ominösen Frau auf sich hat?

Ab sofort erscheint jeden Tag ein neues Kapitel unserer weihnachtlichen Geschichte aus Mülheim. Nur den Auftakt gibt die Redaktion vor. Danach übernehmen Jugendliche der Vereinten Evangelischen Kirchengemeinde in Mülheim, die Spaß am kreativen Schreiben haben.

Es fühlt sich an, als würden sie sich schon ewig in die Augen starren. Lena atmet stockend ein und aus. Der ganze Mut hat sie verlassen. Woher weiß diese Frau über sie Bescheid? Noch immer schauen sie sich an, bis ein klein gewachsener, bärtiger, in einem Weihnachtskostüm steckender Mann das Schweigen bricht: „Darf ich dir ein leckeres Plätzchen anbieten?“

Lenas Blick fällt auf einen Teller mit lauter mickriger Plätzchen. Teilweise fehlt eine Ecke oder sie sind durchgebrochen und der Zuckerguss ist viel zu dick. Besonders appetitlich sehen die Plätzchen nicht aus, denkt sie, aber der kleine Weihnachtsmann fragt so lieb. Sie gibt sich einen Ruck und streckt ihre Hand nach einem Plätzchen aus. „Gern, danke“ murmelt sie bevor sie es sich in den Mund schiebt. Plötzlich muss Lena husten. Das Plätzchen ist so hart, dass die Krümel ihr im Hals stecken bleiben.

Der Mülheimer Weihnachtsmann hat die Plätzchen im Ofen vergessen

+++ Lesen Sie hier alle Folgen der Adventsgeschichte +++

Die junge Mülheimer Autorin: Nina Denk.
Die junge Mülheimer Autorin: Nina Denk. © Denk

Aufgeregt klopft der kleine Weihnachtsmann auf ihren Rücken. „Entschuldige, Ich habe die Plätzchen im Ofen vergessen und hatte keine Zeit mehr neue zu machen und da habe ich mir geda-“ Noch immer hustend und mit hochrotem Kopf unterbricht Lena den kleinen Weihnachtsmann und versichert ihm, dass alles gut sei. Erleichtert verabschiedet er sich und watschelt davon. Lena räuspert sich noch einige Male und schaut wieder auf zu der Frau - doch sie ist weg. Wie vom Erdboden verschluckt. Verärgert schlägt Lena die Hand auf den Tisch an dem die Fremde eben noch ihren Glühwein getrunken hat.

Aua, das tat weh, denkt sie. Wie kann die Frau so schnell verschwunden sein? Lena war doch nur mal kurz abgelenkt.

Ihr Blick streift über die Mülheimer Adventsbuden - wo ist die Frau hin?

Frustriert hält sie nach der Unbekannten Ausschau. Ihr Blick schweift über die Menge, vorbei an eilig umherlaufenden Menschen, einem Flöte spielenden Mädchen, dem Reibekuchenstand und der roten Riesenkerze auf dem Forum. Einige Lichter sind schon kaputt oder flackern.

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Schlussendlich bleibt ihr Blick am Karussell hängen, welches zum zigsten mal „Jingle Bells“ vor sich her dudelt. Sie verfolgt das Karussell einige Runden lang mit ihren Augen bis es ihr zu doof wird. Lena muss es akzeptieren - die Frau ist weg und damit auch die einzige Spur, die zu diesem Nico Klaus führt. Worüber die Frau am Telefon geredet hat, bleibt wohl auch ungeklärt. Enttäuschung macht sich in Lena breit und sie will gerade den Heimweg antreten, da fällt ihr Blick auf einen kleinen verknitterten Zettel an der Stelle wo eben noch die Tasse der Frau stand.