Mülheim. Der Weihnachtstreff in der Mülheimer Innenstadt ist eröffnet. Wir haben uns auf dem Weihnachtsmarkt umgesehen: Wo zahlen Gäste dieses Jahr mehr?

Als die weihnachtlichen Klänge des Knappenquartetts erschallten, sammelte sich ein etwa 70-köpfiges Publikum in Höhe des Synagogenplatzes auf der Schloßstraße. Als Bürgermeister Markus Püll zusammen mit dem MST-Mitarbeiter kurz nach 17 Uhr den riesigen Tannenbaum durch das Einschalten der Lichter in einen weithin leuchtenden Weihnachtbaum verwandelte, setzte ein wohliges Raunen aus Ohs und Ahs ein. Der Mülheimer Weihnachtstreff ist feierlich eröffnet.

Direkt nebenan auf dem Synagogenplatz hat der Blumenhändler seinen neuen Standort gefunden, mit viel Platz für seine weihnachtlichen Pflanzen. Wer Speis und Trank sucht, ist direkt vor dem Forum beim Kinderkarussell vortrefflich aufgehoben. Krankheitsbedingt musste zwar eine Bratwurstbude sowie der italienische Spezialitätenstand absagen, doch auch die jetzigen Buden verbreiten diesen gewissen Weihnachtszauber, der zum Verweilen einlädt.

Das Knappenquartett spielte zur Eröffnung des Weihnachtstreffs einige Lieder.
Das Knappenquartett spielte zur Eröffnung des Weihnachtstreffs einige Lieder. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Weihnachtstreff in Mülheim: Indirekter Preisanstieg beim Reibekuchen

Viele Mülheimer bewegte im Vorfeld die Frage, ob sie sich bei womöglich horrend gestiegenen Preisen einen Weihnachtsmarkt-Besuch überhaupt würden leisten können. Die gute Nachricht lautet: Es gibt wenige moderate Preiserhöhungen. So hat Reibekuchen Buchholz die Preise beibehalten, berechnet allerdings für das sonst kostenlos beiliegende Apfelmus nunmehr 50 Cent. „Ein indirekter Preisanstieg“, wie eine Mitarbeiterin zugibt.

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Beim Bratwurststand von Ehepaar Langenberg sind die Pommes um 50 Cent teurer geworden, weil die Öl-Preise so gestiegen sind, auch kostet die Krakauer nun 50 Cent mehr, allerdings nur, weil sie jetzt größer ist als sonst. Alle anderen Preise sind konstant geblieben, erzählt Inhaberin Gabriele Langenberg freundlich lächelnd. „Wir haben ja viel Stammkundschaft, die mittags vorbeikommt“, sagt die toughe Frau, die mit ihrem Stand seit 40 Jahren nach Mülheim kommt. Sie ist froh, dass der Weihnachtstreff doch nicht zum Rathausmarkt verlegt wurde, denn auf die Laufkundschaft am Forum sei sie angewiesen.

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Mülheimer Weihnachtstreff: Zuckerpreise treffen Händler

Der Süßwarenstand leidet enorm unter dem verdoppelten Zuckerpreis, erklärt Inhaber Alfred Steffen bedauernd. Dementsprechend spürbar ist der Preisanstieg bei den Liebeserklärungen mit buntem Zuckerguss, den beliebten Lebkuchenherzen: Das kleine ist für fünf Euro zu haben (früher 3,50), ein mittleres für zwölf Euro (ehemals zehn), und die ganz großen kosten gar 30 Euro statt 20. Bei der Crêpes-Bude sieht es ähnlich aus: Grundsätzlich sind die Preise geblieben, aber der Crêpe mit Zucker ist 50 Cent teurer geworden.

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Norbert Bellenbaum vom Glühweinstand hat bewusst die Preise „aus Kulanzgründen“ beibehalten, wie er sagt. Allerdings musste er den Preis von Eierpunsch von drei auf vier Euro erhöhen, „weil Verpoorten 60 Prozent draufgeschlagen hat“. Gar keine Preiserhöhung hat Walter Söhngen bei seinem Kinderkarussell vorgenommen. Seit 20 Jahren steht er nun schon hier, hat hier deutlich größere und belebtere Weihnachtsmärkte erlebt, mit vielen netten Aktionen, insbesondere für Kinder. „Weihnachten ist ja eigentlich das Fest der Kinder, und die werden jetzt oft vergessen“, bedauert er und erinnert sich, dass kinderlose Erwachsene Karussellfahrten für fremde Kinder kauften, damit die Kleinen ihren Spaß hatten. Eine Geschenkidee, die ja auch ohne offizielle Aktion machbar ist.

Der Mülheimer Weihnachtstreff eröffnet immer am Montag nach Totensonntag. Er ist dieses Jahr bis zum 23. Dezember geöffnet.