Mülheim. An der Saarner Voßbeckstraße entstehen neue Wohnungen. Die Genehmigung gab es nur nach einer Altlastensanierung. Was der Umweltverein sagt.

Drei Neubauten mit insgesamt 15 Luxuswohnungen sollen am Rande von Saarn an der Voßbeckstraße entstehen. Nun äußert der Saarner Umweltverein Bedenken wegen möglicher Altlasten.

„Das hier angesprochene Gebiet ist ein historisch bedeutsamer Saarner Grund“, sagt Detlef Habig, Vorsitzender des Saarner Umweltvereins. Schon Napoleon soll der evangelische Gemeinde den Grund als Begräbnisplatz übergeben haben.

Areal in Mülheim-Saarn diente einst als Deponie einer Lederfabrik

Später war es üblich, dass die Saarner Lederfabriken ihre Restabfälle in Teichen verschütteten. Das Areal zwischen Voßbeck- und Landsberger Straße diente als Deponie der ehemaligen Lederfabrik Möhlenbeck. Noch bis in die 1960er Jahre sollen dort Gerb- und Lederreste entsorgt worden sein.

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„Bei geplanter Bebauung treten große Umweltschäden zutage, die für die neuen Bewohner zu einem Gesundheitsproblem werden könnten“, gibt Habig zu bedenken. Die früheren Eigentümer seien oft nicht mehr greifbar und damit auch nicht mehr haftbar.

Unter welcher Bedingung die Stadt Mülheim die Baugenehmigung erteilte

Daher war in das Baugenehmigungsverfahren neben dem Amt für Bauaufsicht und Denkmalpflege auch das Amt für Umweltschutz involviert. Diesem liegt eine Reihe von Bodenuntersuchungen vor. Die Verunreinigungen reichen laut den Angaben des Amtes bis zu einer Tiefe von etwa acht Metern. Die Ausschüttungen werden vollständig bis zum natürlichen Untergrund ausgehoben, abtransportiert und ordnungsgemäß entsorgt.

Nur unter dieser Prämisse, dass die Altablagerungen vollständig beseitigt werden, sei die Baugenehmigung im Januar erteilt worden. Die Maßnahme wird durch einen unabhängigen Sachverständigen vor Ort überwacht und dokumentiert. Das Umweltamt übernimmt anschließend stichpunktartige Kontrollen und überprüft die Dokumentation.

Aktuell erfolgt eine detaillierte Planung durch den Bauherrn in Abstimmung mit dem Amt für Umweltschutz. Von einer „baldigen Umsetzung“ ist die Rede.