Mülheim. Die Studie über die Pandemiefolgen für junge Mülheimer bestärkt Rodion Bakum in seiner Meinung: „Weitere Untätigkeit wäre unverantwortlich.“
Die Studie „Schule und Corona“, an der mehr als 900 Mülheimer Schüler und Schülerinnen teilgenommen haben, hat „schonungslos offenbart, dass vor allem Kinder und Jugendliche sich durch die Pandemie und Schulschließungen starker seelischer Belastungen ausgesetzt sahen“, so der Mülheimer Landtagsabgeordnete Rodion Bakum (SPD) in einer Mitteilung. Einer der Autoren der Studie, der Bildungsforscher Christian Reintjes, hatte dieser Zeitung die Ergebnisse jüngst präsentiert – und Politik und Verwaltung unmissverständlich aufgefordert, tätig zu werden. Bakum schließt sich diesem Appell an: „Angesichts der vorliegenden Ergebnisse wäre Untätigkeit absolut unverantwortlich.“
Reintjes habe „vollkommen recht, wenn er bei Ausbleiben konsequenter Maßnahmen von ,unterlassener Hilfeleistung’ spricht“. Die Gesellschaft werde über lange Zeit mit den „seelischen und sozialen Folgen, die in der Pandemie entstanden oder stärker geworden sind“ beschäftigt sein. Man müsse sich „der sozialen Pandemie“ stellen und diese bewältigen.
SPD hat schon im Sommer erklärt: „Schule muss zur kritischen Infrastruktur zählen“
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Die SPD-Fraktion im Landtag habe bereits im Sommer Anträge eingereicht, die die schwarz-grüne Regierung unter anderem dazu aufforderten, Schule zur kritischen Infrastruktur zu erklären sowie Maßnahmen umzusetzen, um psychosozialen Folgen entgegenzuwirken. „Die finale Beschlussfassung steht bedauerlicherweise noch aus.“ Für diese Woche war eine Anhörung geplant. Auch am 29. November geht es im Landtag erneut um das Thema.
Bakum wendet sich auch an Mülheims CDU und Grüne: „Es geht mir nicht darum, Vorwürfe wegen verpasster Chancen zu machen. In dieser Sache müssen wir parteiübergreifend Lösungen finden. Ob sich Ministerpräsident Wüst oder Oberbürgermeister Buchholz dafür der SPD-Vorschläge bedienen oder eigene Maßnahmen ausarbeiten, ist mir offen gesagt egal.“ Hauptsache, es werde unverzüglich gehandelt.