Mülheim. In einer aktuellen Ausstellung präsentiert das Netzwerk der Generationen seine Arbeit. Deutlich wird: Die Sorgen der Mülheimer sind vielfältig.
Noch bis zum 21. Oktober präsentiert das Netzwerk der Generationen mit einer Fotoausstellung seiner bisherigen Aktivitäten. Sozialplaner Jörg Marx, Seniorenberaterin Ragnhild Geck und ihre Kollegin Holly Uhlendorff nutzten die Ausstellung in der Evangelischen Ladenkirche an der Kaiserstraße für einen Aufruf an Interessierte, die Lust und Zeit haben, um sich in den stadtteilbezogenen Netzwerkgruppen mit ihren Nachbarn auszutauschen.
Was leisten die 2008 von der Stadt und von der Evangelischen Kirchengemeinde Broich-Saarn initiierten Netzwerkgruppen, die es inzwischen nicht nur in Broich-Saarn, sondern auch in Stadtmitte, Speldorf, Heißen-Heimaterde, Eppinghofen, Dümpten und Styrum gibt?
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Die Seniorenberaterinnen, Ragnhild Geck und Holly Uhlendorff nennen zum Beispiel „die soziale Kontaktpflege und gemeinsame Freizeitaktivitäten, die Vereinsamungs- und Vereinzelungstendenzen entgegenwirken und Nachbarschaftshilfe ermöglichen.“ Auch der Informationsaustausch über lokale Themen sei bedeutend, ebenso wie Treffpunkte, Hilfs- Beratungsangebote und eine lokale Lobbyarbeit, die Probleme vor Ort aufgreift.
In diesem Zusammenhang weisen die beiden Netzwerkerinnen unter anderem auf die unzureichende hausärztliche Versorgung im Stadtteil Styrum oder das Unbehagen unter Senioren, die sich von der zunehmenden Digitalisierung überfordert und abgehängt fühlen hin. Ein altersgerechtes Computer- und Smartphone-Training wäre etwa eine denkbare Hilfe, um zum Beispiel auf der städtischen Internetseite Verwaltungsdienstleistungen anfordern oder in Anspruch nehmen zu können.
Mülheimer fürchten Energieversorgungskrise
„Wir sehen und hören, dass derzeit vor allem die Folgen des Krieges in der Ukraine und der daraus resultierenden Energieversorgungskrise bei den Stadtteiltreffen des Netzwerks thematisiert werden“, erklärt der beim Sozialamt tätige Sozialplaner Jörg Marx. „Das zeigt uns: Gerade in unserer aktuellen Krisenzeit sind generationsübergreifende Netzwerke wichtiger denn je, um sich in seinem vertrauten Wohnumfeld gegenseitig zu stützen und zu stärken und im Notfall rechtzeitig Hilfe organisieren zu können“, so Marx.
Um alte Kontakte wiederzubeleben und neue Kontakte zu knüpfen, planen die Netzwerker für den 6. Dezember einen „Nikolausumzug“ in der Stadtmitte und für das kommende Jahr Stadtteilfeste auf dem Heißener Marktplatz und auf der Eppinghofer Straße. Auch Quartierswerkstätten werden vorbereitet. Am 24. September hat bereits ein erstes Stadtteilfest an der Heißener Straße in Eppinghofen stattgefunden.
Interessierte erreichen die Stadtteilgruppen des Netzwerkes der Generationen über die städtischen Senioren- und Wohnberater. Holger Förster (E-Mail: holger.foerster@muelheim-ruhr.de, Telefon: 0208-4555059) betreut die Netzwerktreffen in Styrum und Dümpten. Seine Kollegin Ragnhild Geck (E-Mail: ragnhild.geck@muelheim-ruhr.de, Telefon: 0208-4555057) ist für die Netzwerkgruppen und deren Treffen in Stadtmitte und Eppinghofen zuständig. Holly Uhlendorff (E-Mail: holly.uhlendorff@muelheim-ruhr.de, Telefon: 0208-4555058) betreut die Netzwerkgruppen Broich-Saarn und Speldorf.