Mülheim. An Mülheims Schulen soll durch angepasstes Heizen Energie gespart werden. Wie sieht es aber mit der Nutzung der Filtergeräte gegen Corona aus?
Die Stadt Mülheim will Energie einsparen. In Plänen, die die Verwaltung im Juli gemeinsam mit dem Energieversorger Medl vorgelegt hat, war unter anderem von kälterer Wassertemperatur in Sport- und Lehrschwimmbecken, aber auch von angepasstem Heizverhalten an Schulen – ohne die Raumtemperatur grundsätzlich abzusenken – die Rede. An insgesamt fünf Schulen soll in die Heizungsanlagen investiert werden, um langfristig Energie einzusparen. Darunter die Realschule Mellinghofer Straße, die Förderschulen Klotzdelle und Rembergschule sowie die Grundschulen am Elsenborner Weg und an der Zunftmeisterstraße. Mit Blick auf den Herbst und die Corona-Zahlen, die in der kälteren Jahreszeit erfahrungsgemäß steigen, stellt sich die Frage, ob die Raumluftfilter genutzt oder im Sinne des Energiesparens ausgeschaltet werden.
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Die Stadt hatte die Raumluftfiltergeräte „zur Erhöhung des Gesundheitsschutzes“ der Schülerinnen und Schüler in den unteren Jahrgangsstufen im vergangenen Herbst angeschafft und außerplanmäßig rund 2,6 Millionen Euro in die 650 Luftfiltergeräte investiert. Die Ausschreibung für die Luftfiltergeräte war Ende August 2021 erfolgt, die ersten Luftfiltergeräte waren Ende September ausgeliefert worden – kurz vor Weihnachten waren alle vorgesehenen Schulen versorgt. Ausgestattet wurden die Klassen- und Betreuungsräume aller Jahrgänge der 26 Grundschulen, der beiden Förderschulen sowie der Jahrgänge 5 und 6 an den weiterführenden Schulen.
Energiesparpläne in Mülheim: „Hände weg von den Lüftern“
Wie geht es nun also im kommenden Herbst mit den Raumluftfiltergeräten weiter? Folgt auf das angepasste Heizverhalten auch ein angepasstes Lüftungsverhalten? „Nein“, erklärt Stadtsprecher Volker Wiebels entschieden. „Als es um die Energiesparpläne ging, war klar: Hände weg von den Lüftern.“ Stadtkämmerer Frank Mendack und Schuldezernent David Lüngen seien sich hier von Anfang an einig gewesen. „Die Gesundheit unserer Kinder ist das höchste Gut und es soll in keiner Weise gefährdet werden“, so Wiebels weiter.
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Zumal die Luftreiniger erwiesenermaßen effektiv seien und beim Kauf seinerzeit darauf geachtet worden sei, besonders energieeffiziente Modelle einzukaufen. „Die Geräte sind alle mit einem Bewegungsmelder ausgestattet“, erklärt Volker Wiebels. Befänden sich die Kinder also in der Pause oder aus anderen Gründen außerhalb des Klassenraums, schalteten die Raumluftfilter in einen stromsparenden „Stand-by-Modus“. Die teuer angeschafften und energieeffizienten Luftreiniger nun nicht auch zu nutzen und stattdessen auf auskühlendes Lüften zu setzen, stehe im Widerspruch zu den Energiesparplänen der Stadt.