Mülheim. Die Ankündigung, die Parkplätze im Südviertel „bewirtschaften“ zu wollen, sorgt für Missverständnisse. Was auf die Anwohner zukommen könnte.
Heißt „Parkraumbewirtschaftung“ automatisch „gebührenpflichtiges Parken“? In der Debatte um eine Neuregelung beim Parken im Südviertel hatten Verwaltung und Politik eine „Bewirtschaftung“ des Parkraums zwischen Muhrenkamp und Paul-Essers-Straße neu ins Spiel gebracht. Aktuell gilt aber die Regelung von Stellplätzen für Bewohner und solche für Besucher mit Parkscheibe (zwei Stunden). Künftig – so die Überlegung – könnte diese Trennung fallen und könnten die Parkplätze durchgängig „bewirtschaftet“ werden. Was aber heißt das?
Einen Vorteil hätte dies: Bewohner mit Ausweisen könnten damit überall und nicht nur in den festgelegten Bereichen dauerhaft parken. Der Begriff allerdings lässt offen, ob damit künftig nicht auch Gebühren für Besucher und Pendler erhoben werden könnten.
Um Parkscheinautomaten anzuschaffen, müsste die Stadt in Vorkasse gehen
Auch interessant
Sonja Knopke vom Ordnungsamt klärt dagegen auf: Bewirtschaftung könne auch eine Parkscheiben-Regelung für Besucher, Pendler und Anwohner ohne Bewohnerausweis meinen. Aktuell gebe es zudem keine Anzeichen, dass die Politik Gebühren für das Parken beschließen wolle. Denn dies wäre für die Stadt auch mit Kosten für die Infrastruktur mit Parkscheinautomaten und regelmäßiger Kontrolle verbunden, die sich erst nach Jahren amortisierten.
Kosten entstünden allerdings auch durch Parkscheiben, denn die müssen kontrolliert werden – nur dann eben ohne ,Gegenfinanzierung’ durch Gebühren.
Knopke führt ebenso an: Bewohner haben sich zwar über die neuen Zonen beschwert, weil sie befürchteten, sie könnten keinen Platz mehr vor der Haustür finden. Das sei aber nur eine Sorge der Bewohner gewesen, von der die Stadt keine Anhaltspunkte habe, ob diese berechtigt sei. Praktisch – so Knopke – seien derzeit erkennbar mehr freie Plätze mit Parkscheibenregelung zu finden. Zumindest, sagt Knopke, könne man so kurzfristig vor der eigenen Haustür parken.