Mülheim. Die Stadt Mülheim verzeichnet einen Anstieg der Zahl von Geflüchteten aus der Ukraine. Die Harbecke-Halle soll nun als erste Anlaufstelle dienen.

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind in Mülheim nach Angaben der Stadt 1766 Geflüchtete aufgenommen worden (Stand: 5. August). Mitte April war die Nutzung der Harbecke-Sporthalle für die notfallmäßige Unterbringung von Geflüchteten zwar beschlossen, aber nie in der Praxis umgesetzt worden. Das ändert sich ab kommender Woche.

Der Zulauf aus der Ukraine war zeitweise deutlich gesunken – steigt nun aber wieder an, wie Stadtsprecherin Tanja Schwarze im Gespräch mit dieser Redaktion erklärt. „Im Juni haben wir 35 Geflüchtete aus der Ukraine verzeichnet und im Juli waren es 106.“ Ein deutlicher Unterschied. Zum einen haben laut Schwarze weniger Ukrainerinnen und Ukrainer Mülheim verlassen, zum anderen habe der Zuzug wieder zugenommen.

Mülheimer Sporthalle bleibt erste Anlaufstelle

„Wir sind sehr froh, dass wir durch diese vorausschauende Planung nun so schnell auf die Halle zugreifen können. Sie ist mit viel ehrenamtlichem Engagement, dank Feuerwehr und THW, bezugsfertig vorbereitet worden“, so Krisenstabsleiterin Dr. Daniela Grobe. Trotz allen Einsatzes – die Harbecke-Halle ist und bleibe eine Überbrückungsstation, eine erste Anlaufstelle. „Niemand kann und will geflüchtete Menschen auf Dauer in einer Sporthalle unterbringen – genauso wenig sollen den wichtigen und erfolgreichen sportlichen Aktivitäten der Mülheimer Vereine übermäßige Einschränkungen auferlegt werden“, sagt Sportdezernent David Lüngen.

In der Harbecke-Halle finden 240 Menschen Platz. „Wir planen aber nicht mit voller Auslastung“, so Stadtsprecherin Tanja Schwarze.
In der Harbecke-Halle finden 240 Menschen Platz. „Wir planen aber nicht mit voller Auslastung“, so Stadtsprecherin Tanja Schwarze. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Um die Belegung der Sporthalle möglichst lange hinauszuzögern, wurden von der Stadt in der Zwischenzeit 104 Wohnungen angemietet, hergerichtet und größtenteils bereits bezogen. Zusätzlich wurden 39 private Mietverhältnisse für rund 150 Personen vermittelt. Die angespannte Unterbringungssituation habe so zumindest zeitweise verbessert werden können, und Geld für die in einer Sporthalle notwendige zentrale Versorgung mit Essen habe eingespart werden können.

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Auf lange Frist werde die Zahl der dauerhaften Unterbringungsmöglichkeiten erhöht werden müssen, heißt es von der Stadt. Derzeit werde mit Hochdruck sowohl an mittel- als auch langfristigen Lösungen gearbeitet. Um in der Zwischenzeit den Ausfall an Belegungszeiten für die betroffenen Schulen und Sportvereine etwas abzumildern, bemühe sich die Sportverwaltung um eine Umverteilung der Hallenbelegungen.