Mülheim. Die hohen Energiekosten treffen auch die Mülheimer Krankenhäuser stark. Gas, Fernwärme und Strom müssen bezahlt werden. Kann man Energie sparen?
Die stark gestiegenen Kosten in der Energieversorgung bereiten auch den zwei Mülheimer Krankenhäusern Sorgen. Die höheren Kosten für dieses Jahr waren nicht mit eingeplant – und dass es im nächsten Jahr wieder besser – sprich kostengünstiger – wird, ist aktuell nicht zu erwarten.
Das Evangelische Krankenhaus (EKM) wird über Fernwärme versorgt, ist also weniger von den explodierenden Gaspreisen betroffen. „Wir werden das erst zeitverzögert merken, wenn der Versorger die Fernwärmepreise an die Marktsituation anpasst“, sagt Marcus Gaubatz, Leiter der Instandhaltung. Die Kosten bei der Fernwärme seien in 2020 um 65 Prozent gestiegen. Das sei, verglichen mit den Gaspreisen (300 bis 400 Prozent Anstieg) noch moderat. „Wir rechnen für 2023 aber mit einer Verdopplung der Kosten.“ Im Wirtschaftsplan für nächstes Jahr könne man das irgendwie mit berücksichtigen, im laufenden Jahr aber seien die Mehrkosten „unerwartet aufgeschlagen“.
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Energie einzusparen ist im EKM nicht ganz einfach
Wesentlich mehr beschäftigt das EKM momentan aber noch der Strompreis. Der günstige Stromliefervertrag läuft Ende 2022 aus. „Wir befürchten, dass wir dann 160 Prozent mehr zahlen müssen. Und das ist schon der Großkundentarif“, so Gaubatz.
Über Möglichkeiten, Strom und Fernwärme einzusparen, denke man selbstverständlich nach. „Aber das ist nicht ganz einfach. Wir können versuchen, Raumtemperaturen zu optimieren, oder andere kleine Schritte einleiten. In vielen energieintensiven Bereichen wie etwa den Lüftungsanlagen für die OPs gibt es keinen Spielraum. Oft lautet die Frage auch: Was gibt die Technik an Veränderungsmöglichkeiten her? Da müssten wir erst investieren, um dann sparen zu können“, erklärt Marcus Gaubatz.
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Marienhospital Mülheim spürt Kostensteigerung empfindlich
Die aktuellen Entwicklungen in der Energieversorgung – insbesondere der Gasversorgung – haben auch auf das St. Marien-Hospital erhebliche Auswirkungen. Es kommentiert: „Krankenhäuser stehen aufgrund ihrer besonders energiesensiblen Teilbereiche wie Intensivstationen oder OPs natürlich besonders im Fokus. Derzeit ist die Versorgung mit den benötigten Energieträgern noch gesichert, aber die Verknappung hat schon jetzt zu großen Kostensteigerungen geführt, die in der Finanzierung des Gesundheitssystems noch nicht berücksichtigt worden sind.“
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Neben der primären Frage nach Strom, Heizung oder warmem Wasser müsse man auch die Lieferketten für die Materialversorgung aufmerksam im Blick haben. „Viele der von uns benötigten Produkte sind in der Herstellung zum Beispiel auf Gas angewiesen. Aber auch hier werden alle Anstrengungen unternommen, um die bestehende Versorgungssicherheit auch weiterhin aufrechterhalten zu können.“