Mülheim. Paris scheint zum Greifen nah für die Mülheimer Familie Klempel. Gunnar, Marlene und Benjamin haben noch 100 Kilometer vor sich. Was sie erlebten.

Zelt aufbauen, Wäsche waschen, kochen – und dazwischen: kräftig in die Pedale treten. Das mag erst einmal nicht nach Sommerurlaub klingen. Für Gunnar, Marlene und Vater Benjamin Klempel aber ist die Reise nach Paris auf dem Fahrrad ein ganz besonderes Erlebnis. Was das Trio an Mülheim dennoch sehr vermisst.

Zunächst aber mal die Fakten: Gut eine Woche ist das Team Klempel auf ihrer Tour von Mülheim nach Paris bereits unterwegs. Und liegt gut in der Zeit, trotz kleiner Interventionen durch Mutter Natur. Die Nacht auf den ersten Juli verbrachten die Drei nämlich ausnahmsweise nicht auf dem Zeltplatz, sondern in einem Hotel im belgischen Charleroi. Denn ein kleines Unwetter hatte sich angesagt.

Nur noch 100 Kilometer bis zur Stadt der Liebe

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Also traten sie ordentlich in die Pedale, legten bis zum späten Mittag stramme 67 Kilometer von Tienen bis Charleroi zurück. Und erholten sich am Nachmittag dann im Hotel. Am Freitag ging’s über die französische Grenze, wo sie die Nacht auf einem Campingplatz am Lac du Val Joly verbrachten. Am Samstag radelten sie dann bis Guise. Inzwischen haben sie Compiègne erreicht – nur noch etwa 100 Kilometer warten auf die drei Mülheimer bis zur Stadt der Liebe.

Der zehnjährige Gunnar hat seinen kleinen Motivationsdurchhänger längst überwunden und das Campen für sich entdeckt. Auch Marlene (12) kam nach einem Sturz mit dem Rad zum Glück nur mit einem Schrecken davon. Und neben der Strecke warten noch andere Herausforderungen auf sie: Zum ersten Mal ganz alleine einkaufen in einem französischen Supermarkt.

Bald wieder daheim in Mülheim: Benjamin (v.l.), Gunnar und Marlene haben auch schon ein wenig Heimweh auf ihrer Radtour nach Paris gespürt.
Bald wieder daheim in Mülheim: Benjamin (v.l.), Gunnar und Marlene haben auch schon ein wenig Heimweh auf ihrer Radtour nach Paris gespürt. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Etwas Heimweh nach Mülheim kam auf der Strecke durch ein französisches Dorf auf, als ein Hund die Drei kurzzeitig begleitete. Denn zuhause wartet Familienhund Rémy auf sie. Doch wenn alles klappt, geht’s vielleicht am Mittwoch schon aus Paris zurück mit dem Zug.

Auch der Erfolg ihrer Spendenaktion für die Kindernothilfe ist beachtlich: Am Montagmorgen hatten 40 Unterstützer rund 1600 Euro gespendet. Das kann man weiterhin unter: www.kindernothilfe.de/spendenaktionen-frb?cfd=lbnzs