Mülheim. Nur ein halbes Jahr nach Eröffnung in Mülheim-Broich ist Alexandra Scholz mit ihrem Laden nach Saarn gezogen. Instagram bleibt ihre Plattform.

Das Kapitel Mülheim-Broich war für Alexandra Scholz überraschend schnell beendet. Die Euphorie, die sie noch bei der Eröffnung ihres kleinen Modeladens an der Ulmenallee im Oktober 2021 verspürt hatte, war bald der Erkenntnis gewichen: Nein, das ist hier einfach zu klein. Die Kunden rannten der 42-Jährigen, die auch bei Instagram und Facebook viele Anhänger hat, manchmal regelrecht die Bude ein. An der Düsseldorfer Straße in Saarn, wo sie jetzt residiert, gibt’s „Frau Scholz“ in einer XXL-Variante. Ganz einfach fiel ihr der Abschied aus dem aufstrebenden Nachbar-Stadtteil trotzdem nicht.

„Ich habe mich da wohlgefühlt. In Broich entsteht gerade viel. Und der Laden war gemütlich.“ Doch jetzt, auf 180 statt 60 Quadratmetern, ist einfach mehr drin. Die Inhaberin hat ihr Sortiment erweitert, spricht von „Concept Store“, setzt neben Mode für Frauen – und mittlerweile auch Männer – auf Geschenk- und Dekoartikel sowie Accessoires. Schuhe und Schmuck, Kerzenständer und Portemonnaies, Gin und Fußmatten, Unterwäsche und Sonnenbrillen, Postkarten und Vasen. Es ist bunt hier, und alles handverlesen, wie Scholz sagt. Was ihr auf Messen gut gefällt oder im Internet, das bestellt sie: „Dinge, die ich auch für mich selbst kaufen würde.“

Knallig pinker Leuchtschriftzug wirbt für den Mülheimer Laden

Das Erste, was auffällt, wenn man „Frau Scholz – herzverpackt“ kennenlernen will und den Hinterhof zwischen dem „Bertolini’s“ und „Blumen von der Bey“ betritt, ist der knallig pinke Leuchtschriftzug mit ihrem Namen. Er hängt über dem Kassenbereich und strahlt bis auf die Düsseldorfer Straße hinaus. Die Lage im Herzen von Saarn hat es Alex Scholz angetan. Bis vor kurzem war ihr Laden ein Weingeschäft, „und noch immer fragen Leute, ob sie hier Wein kaufen können“. Vielleicht nehme sie ein paar Flaschen ins Sortiment, „damit keiner enttäuscht nach Hause gehen muss“.

Anstoßen aber will sie aus anderem Anlass: Die 42-Jährige plant für ihren Laden vergnügliche Frauenabende mit Modenschauen – so hat sie einst in einer Wohnung im Rumbachtal angefangen – und andere fröhliche Abendveranstaltungen im Innenhof, zum Beispiel mit dem Italiener von nebenan. Was sie ausheckt und plant, was es Neues im Laden gibt, erfährt die Welt über Instagram (frauscholz_herzverpackt) und Facebook (frauscholz-herzverpackt). Mit diesen Plattformen ist Alexandra Scholz gewissermaßen groß geworden, seit langem bewirbt sie dort ihre Mode, oft als ihr eigenes Model.

„Frau Scholz“ hat nur dienstags, mittwochs und freitags für einige Stunden geöffnet

Geöffnet hat der Store dienstags von 10 bis 14 Uhr, mittwochs von 16 bis 20 Uhr und freitags von 10 bis 13.30 sowie von 15 bis 18 Uhr, hin und wieder auch am Samstag. Neben dem Laden gibt es noch zwei kleinere Kinder, die versorgt werden wollen.

Eine der ersten Besucherinnen war übrigens „meine wohl älteste Kundin“. Hildegard Schütt ist lange schon Fan von Frau Scholz, war einst Nachbarin im Rumbachtal. „Das Geschäft hat sich toll entwickelt“, sagt die 82-Jährige. Und auch wenn dort alles vermeintlich bunt, trendy und jugendlich sei: „Auch Ältere finden etwas.“