Mülheim. Beratungen in Sachen Strom und Gas sind in der aktuellen Zeit gefragter denn je. Die Mülheimer Verbraucherzentrale bestätigt das.
Nicht erst seit den Preisexplosionen sind Energieberatungen gefragt wie wohl noch nie. Da ist Mülheim freilich keine Ausnahme. Was die Verbraucherzentrale berichtet.
„Ich habe im letzten halben Jahr nichts anderes mehr gemacht“, sagt Gudrun Schäfer, Beraterin bei der Mülheimer Verbraucherzentrale, obwohl auf deren Internetseite noch eine Reihe von weiteren Themenbereichen aufgelistet sind, für die Schäfer zuständig ist.
Kündigungswelle sorgte im Herbst für steigende Nachfragen
Doch das Thema dominiert mittlerweile. „In den ersten beiden Monaten des Jahres hatten wir viermal so viele Anfragen wie im Vorjahreszeitraum“, berichtet die Verbraucherberaterin.
„Das ging im Herbst los mit der großen Kündigungswelle“, erläutert Gudrun Schäfer. Plötzlich hätten zahlreiche Verbraucherinnen und Verbraucher auf dem freien Markt gestanden und versucht, anderweitig unterzukommen. „Örtliche Anbieter waren darauf nicht vorbereitet und hatten Strom und Gas nicht eingekauft“, so Schäfer. Das führte zu deutlich teureren Konditionen.
Intransparenz sorgte für Unsicherheit bei Kundinnen und Kunden
Während Eon die Preise in Mülheim bislang beibehalten und für den Sommer lediglich moderate Erhöhungen angekündigt hat, zogen bisherige Billiganbieter drastisch an und veröffentlichten das zum Teil nur sehr intransparent.
„Solche Fälle hatten wir in großen Mengen“, berichtet Gudrun Schäfer über zahlreiche Nachfragen bzw. Beschwerden bei der Verbraucherzentrale. Aktuell sei es möglich, innerhalb von zwei Wochen einen Beratungstermin zu bekommen. Das sei der übliche Rahmen. Wie lange dies noch aufrecht erhalten werden kann, möchte Schäfer lieber nicht versprechen.
Mülheimer Verbraucherzentrale rechnet mit steigender Nachfrage im Herbst
Mit einer steigenden Nachfrage rechnen sie und ihr Team noch einmal im Herbst, wenn mit der Jahresrechnung die Abschlagserhöhungen kommen. Gudrun Schäfer rät, regelmäßig die Zähler abzulesen, um einen Überblick über den tatsächlichen Verbrauch zu behalten.
Zudem sollten gerade jetzt im Sommer alle Möglichkeiten genutzt werden, Strom zu sparen. Zum Beispiel nachts den WLAN-Router auszuschalten, Ladegeräte während der Nichtnutzung aus der Steckdose zu ziehen oder die Einstellungen des Kühlschranks zu überprüfen. „Das sind Kleinigkeiten, sie können aber helfen“, so die Expertin.
Noch kann die Verbraucherzentrale alle Anfragen selbst beantworten. „Wir sind in der Energieberatung auch gut vernetzt“, findet sie. Bei Nachfragen zu Photovoltaik oder Wärmedämmung könnte es schon einmal längere Wartezeiten geben.