Mülheim. Geschäftsführer Matthias Frense und die kaufmännische Leiterin Andrea Friedrich verlassen den Ringlokschuppen Mülheim: „Platz machen für Neues“.

Die beiden führenden Personen des Mülheimer Ringlokschuppens wollen das Haus im kommenden Jahr verlassen. Der Künstlerische Leiter und Geschäftsführer Matthias Frense sowie die Kaufmännische Leiterin Andrea Friedrich werden im Juli 2023 ihren Abschied nehmen, teilt der Ringlokschuppen mit.

„Man soll gehen, wenn es am schönsten ist“, sagen Frense und Friedrich mit Verweis auf die Erfolgsgeschichte des Hauses, das nach finanzieller Schieflage unter ihrer gemeinsamen Leitung konsolidiert und im Jahr 2019 mit dem Theaterpreis des Bundes ausgezeichnet wurde. „Jetzt möchten wir uns neuen Herausforderungen stellen und die Leitung des Hauses an die nächste Generation weitergeben.“

Im Mülheimer Ringlokschuppen seht 2023 ein Abschied an

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Ihre Worte klingen tatsächlich schon nach Abschied: „Hinter uns liegt eine aufregende Zeit, in der wir gemeinsam mit einem großartigen Team das Profil des Hauses in Richtung eines ‚Transkulturellen Theaters für Viele‘ weiterentwickeln konnten“, so Frense und Friedrich. „Im Fokus des Dialogs mit dem Publikum steht dabei immer die Frage, wie wir als Gesellschaft zusammenleben wollen. Dafür versuchen wir regelmäßig Orte und Gelegenheiten zu schaffen, in denen sich Menschen mit verschiedensten kulturellen und sozialen Hintergründen begegnen können.“

Der von ihnen angestoßene Diversitätsprozess solle sich künftig auch in der Leitung des Hauses abbilden, daher wolle man „Platz machen für neue Anstöße und Perspektiven“ und diesen Übergang konstruktiv mitgestalten. Matthias Frense kam 2006 als Dramaturg an den Ringlokschuppen und baute maßgeblich dessen Theaterprofil auf. Andrea Friedrich arbeitet seit Gründung des „Schuppens“ im Jahr 1993 dort in unterschiedlichen Funktionen. Gemeinsam übernahmen sie Ende 2014 die Leitung des Hauses, das seinerzeit kurz vor der Insolvenz stand und sich von den bisherigen Geschäftsführern Holger Bergmann und Peter Krause trennte.

Haus aus der schweren finanziellen Krise geführt

Neben der inhaltlichen Ausrichtung des Ringlokschuppen Ruhr in dem Tanz, Performance und zeitgenössisches Theater mit popkulturellen Formaten zusammengeführt werden, haben Frense und Friedrich das Haus finanziell auf eine solide Basis gestellt und zusätzliche Investitionsmittel des Landes NRW im hohen sechsstelligen Bereich eingebracht. Koproduktionen wurden in den vergangenen Jahren vielfach nominiert, ausgezeichnet und auf zahlreiche Festivals im In- und Ausland eingeladen.