Mülheim. Das „Pentwist“-Festival in der Freilichtbühne Mülheim ist geplatzt. Es wurden kaum Karten verkauft. Was wird jetzt aus der Idee von Steve Clash?

Clarissa Salisbury und Stefan Sinsbeck, besser bekannt als DJ Steve Clash, haben sich dieses Wochenende eindeutig anders vorgestellt. Für Samstag und Sonntag hatten sie die Mülheimer Freilichtbühne reserviert, auch Livekünstler und DJs waren bereits gebucht für das „Pentwist“-Festival, als Haupt-Acts: Blond und Beauty & The Beat. „Tanz im Steinbruch“, hieß zum dritten Mal das Motto, der erste „richtige“ sollte es werden, nach zwei Veranstaltungen unter Corona-Beschränkungen.

Ende Februar hatte der Vorverkauf begonnen, zwei Monate später zog das Veranstalter-Duo die Notbremse. „Es bricht uns das Herz“, teilten sie per Facebook und Instagram mit, doch sie hätten sich entschieden, das „Pentwist“-Festival abzusagen, in das sie schon viel Arbeit und Liebe investiert hätten. Der Ticketverkauf laufe nicht wie erwartet, eine Chance, dass sich das noch entscheidend ändert, sahen die beiden nicht.

Viel zu schwacher Vorverkauf für Festival in der Freilichtbühne Mülheim

Für den Samstag, 21. Mai, habe es einige Tageskarten gegeben, erklärt Steve Clash auf Anfrage, „die waren sogar weg, aber insgesamt wurden viel zu wenige Tickets verkauft“. Andere Festivals hätten eine ähnliche Situation geschildert, schreiben die „Pentwist“-Veranstalter.

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Über die Gründe, warum es momentan nicht läuft, kann der Mülheimer DJ und Veranstalter nur spekulieren. So sei der Vorverkauf gestartet, als der Ukraine-Krieg sehr präsent war. Vielleicht spiele auch noch die Ansteckungsgefahr mit Corona eine Rolle, die Scheu, sich in eine Menschenmenge zu begeben. Auch fänden derzeit viele Konzerte und Events geballt statt, die verschoben wurden. Und: „Vielleicht sind wir auch noch nicht bekannt genug.“

Die beiden ersten Ausgaben der Elektronik-, Indie- und Rap-Party in der Freilichtbühne, noch unter dem Namen „Über-Tag-Festival“, fanden unter erschwerten Bedingungen statt - 2020 bestuhlt, 2021 mit einer Beschränkung auf 250 Gäste, finanziell grenzwertig für die Organisatoren. Diesmal sollte gefeiert werden wie vor Corona, doch daraus wird nichts, und auch den Ausweichtermin am 20./21. August nehmen die Festivalmacher nicht wahr. Ob sie einen erneuten „Pentwist“-Versuch starten, ist noch nicht entschieden. 2022 sicher nicht. Steve Clash sagt: „Wir schauen mal, wie sich Corona im Herbst und Winter entwickelt, und dann hoffen wir, dass es nächstes Jahr was wird.“