Mülheim. Hoch hinaus ging’s für DJ Steve Clash im Luftschiff Theo. Vier Stunden lang legte der Mülheimer über den Wolken auf. Warum er „Muffesausen“ hatte.

„Über den Wolken“, so hat es schon Reinhard Mey gesungen, „muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.“ Das dachte sich auch der Mülheimer DJ Stefan Sinsbeck alias Steve Clash, als er für einen neuen ungewöhnlichen Ort für einen Gig in der Coronazeit Theo, den Blimp und Wahrzeichen Mülheims, ausgewählt hat. Doch die Party in luftiger Höhe zeigt auch Tücken.

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DJ Steve Clash muss nach hinten „wie früher die coolen Jungs im Bus“

Nach langer Vorbereitungszeit ist es am Freitagmorgen soweit und das wohl einmalige Musikprojekt startet am Mülheimer Flughafen. Dass die Freiheit für Steve Clash über den Wolken nicht gerade grenzenlos sein würde, hatte der Mülheimer DJ schon in einer Vorab-Sitzprobe festgestellt und aufgrund der wenigen Quadratmeter, die ihm im Blimp zur Verfügung stehen, extra Equipment organisiert.

„Ich sitze ganz hinten, wie früher die coolen Jungs im Bus“, erklärt Steve Clash und lacht. Eine ungewohnte Arbeitsposition sei das, denn normalerweise hält es eingefleischte DJs nicht auf ihren Sitzen, wenn sie ihre Musik auflegen. Für diese einmalige Kulisse nimmt der Mülheimer aber einiges in Kauf.

Hinten mit den „coolen Jungs“: DJ Steve Clash muss den Auftritt gut planen. Wenn das Luftschiff einmal oben ist, gibt’s kein zurück.
Hinten mit den „coolen Jungs“: DJ Steve Clash muss den Auftritt gut planen. Wenn das Luftschiff einmal oben ist, gibt’s kein zurück. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Für den Gig über den Mülheimer Wolken mussten Sitze ausgebaut werden

Denn entgegen gewohnten Partys, bei denen der DJ sowohl für laute Musik als auch fette Beats sorgt, fliegt Theo mit dem gewohnten Brummen über Mülheim und Steve Clash muss seinen Gig mit Kopfhörern über die Bühne. „Zum einen hätte ich aufgrund der eh schon heftigen Geräuschkulisse meine Musik so laut aufdrehen müssen, dass es schon unmenschlich wäre“, erklärt Steve Clash. „Außerdem muss der Pilot ja auch noch kommunizieren können, damit wir nach fünf Stunden auch wieder heile runterkommen.“

Für die spektakuläre ,Luftnummer’ wurden extra vier der acht Sitzplätze in der Gondel von Theo ausgebaut. Ein kleines Problem, das kurz vor dem Start neben dem hartnäckigen Nebel, der sich ausgerechnet an diesem Tag über Mülheim gelegt hat, noch schnell besprochen werden muss. Denn aufgrund der fehlenden Sitze und Personen, müssen noch ein paar Säcke an Gewicht organisiert werden.

Ein Helikopter filmt den DJ aus der Luft

DJ Steve Clash mischt auch im Internet mit

Stefan Sinsbeck alias DJ Steve Clash produziert sowohl ein Musikvideo als auch eine Dokumentation des „Making-Of.“

Beide Videos werden Anfang bis Mitte Juni auf dem YouTube-Kanal des DJ und auf Instagram unter dem Namen „steveclash“ zu sehen sein.

Steve Clash hat natürlich auch eine eigene Internet-Seite: www.steveclash.de/stream

Dann geht es los. In Begleitung eines Hubschraubers, den Steve Clash noch für Aufnahmen aus der Luft organisiert hat, geht es dann in Richtung Himmel. „Ein wenig „Muffensausen habe ich gerade schon“, gibt der DJ zu. „Aber nicht wegen des Fluges an sich, sondern weil ich mir Gedanken mache, ob ich auch wirklich an alles gedacht habe.“

Denn einmal im Himmel, gibt es kein zurück. Himmlisch ist auch die Auswahl der Songs, die Steve Clash im Gepäck hat. „Rund 50 Prozent aller Songs werden etwas mit Fliegen und Luftschiff zu tun haben“, soviel verrät der 40-jährige Mülheimer. „Alles andere können sich die Leute dann in meinen neuen Videos anschauen.“